Herr Bürgermeister, sind Sie auf Facebook?
Ohne Facebook geht fast nichts mehr. Trotzdem sind einige Bürgermeister Facebook-Verweigerer.
TENNENGAU (tres). Halleins Stadtcapo Gerhard Anzengruber besitzt zum Beispiel keinen Facebook-Account.
"Ich habe für so etwas keine Zeit", sagt er. Aber er könnte ja - wie viele Politiker es machen - eine Seite einrichten, die dann aber ein Pressebeauftragter betreut? "Also wenn man als schon eine eigene Seite hat, dann sollte man diese auch selbst betreuen, sonst ist das ja nicht authentisch."
Lieber direkter Kontakt
Anzengruber möchte nämlich nicht rund um die Uhr transparent sein: "Für wichtige amtliche Mitteilungen gibt es die ÖVP Hallein-Facebookseite."
Auch ein Facebook-Muffel ist Oberalms Ortschef Gerald Dürnberger: "Ich sehe keine Notwendigkeit dafür."
Er habe auch kein Vertrauen in den Datenschutz: "Außerdem finde ich, Facebook tötet die direkte Kommunikation. Der persönliche Kontakt zu meinen Bürgern und Bekannten ist mir lieber."
Ohne Facebook geht es nicht
Puchs Bgm. Helmut Klose hat zwar ein Facebook-Profil, er betreut es aber nicht selbst: "Das macht Barbara Lackner vom Gästeservice Tennengau für mich."
Privates wird man dort nicht finden, Klose nutzt Facebook nur für amtliche Mitteilungen: "Ich war ja einmal absoluter Facebook-Gegner, aber ich habe gelernt, dass man heutzutage als öffentliche Person ohne Facebook nicht auskommt. Gerade die Jungen sind bei Facebook dabei, die suchen dort den Kontakt mit ihrem Bürgermeister."
"Eine gute Sache"
Kuchls Bgm. Andreas Wimmer hat ebenfalls ein Facebook-Profil: "Man kommt im öffentlichen Leben nicht daran vorbei. Ich finde, Facebook ist eine gute Sache, ich veröffentliche dort aber nur Dinge, die mich beruflich betreffen. Ohne Facebook geht es heute als Politiker nicht mehr, vor allem, weil die Jugend dabei ist."
Abtenaus Ortschef Hans Schnitzhofer nutzt Facebook hingegen beruflich und persönlich: "Facebook ist eine gute Werbung. Man stellt dort Events hinein und alles, was in in der Gemeinde so los ist - es kostet nicht und nützt sehr viel, weil es viele lesen."
Er habe auch kein Problem damit, persönliche Fotos hineinzustellen: "Die Leute interessiert das mehr als politisches Blabla."
Keine Badehosenfotos?
Auch Willi Wallinger, Bürgermeister der Gemeinde St. Koloman, nutzt sein Facebook-Profil privat.
"Ich finde es lustig! Wenn ich auf einer Veranstaltung bin, mache ich schnell ein Handy-Foto und stelle es hinein. Schneller und aktueller kann man keine Info weiterverbreiten und gratis ist es auch noch", sagt Wallinger: "Auch im Wahlkampf habe ich Facebook genutzt."
Gegen Persönliches hat er nichts: "Der Mensch teilt sich eben gerne mit. Ich stelle schöne Skitouren hinein, die ich gegangen bin, das interessiert die Leute. Es muss ja nicht unbedingt gleich ein Badehosenfoto sein."
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