Prestige – koste sie, was sie wolle?

Auf diesen Liegenschaften im Markt werden die Gemeinde und die Raiffeisenkasse Kuchl ein gemeinsames Amts- und Bürogebäude errichten.
  • Auf diesen Liegenschaften im Markt werden die Gemeinde und die Raiffeisenkasse Kuchl ein gemeinsames Amts- und Bürogebäude errichten.
  • hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker

Wie mittlerweile bekannt sein dürfte, plant die Marktgemeinde Kuchl den Bau eines neuen Gemeindezentrums mitten im Markt, am Standort der alten Raiffeisenkasse - allerdings gegen den Willen der Oppositionsparteien. Vor allem SPÖ-VBgm. LAbg. Roland Meisl ist weiter strikt gegen einen Bau am neuen Standort: „Der Preis dafür ist viel zu hoch!“ Bgm. Andreas Wimmer ist da - zornigen Hauptes - anderer Meinung.

KUCHL (tres). Bei der Gemeindesitzung in Kuchl wurde mit der absoluten ÖVP-Mehrheit der Kauf einer „Dienstbarkeit“ für die Errichtung einer Tiefgaragenausfahrt beschlossen - gegen die Stimmen der Opposition. Das war deshalb nötig, weil die Marktgemeinde Kuchl die Mindestabstände vom neuen Gemeindeamt zum Nachbargebäude anders nicht hätte einhalten können.

Die Kosten dieser Dienstbarkeit lässt sich Bgm. Andreas Wimmer und sein ÖVP-Team 210.000 Euro kosten. „Wie teuer soll der Prestigebau des Bürgermeisters noch werden?“, fragt VBgm. Meisl und rechnet nach: „Der Kauf des Hauses Scheffenbichler mit einer Fläche von 646 m2 hat inklusive Nebenkosten 500.000 Euro betragen, der Baukostenzuschuss an die Raika - 611 m2 - 440.000 Euro und jetzt noch die Kosten für die Dienstbarkeit ... Insgesamt bedeutet das einen Preis von 1.385 Euro pro Quadratmeter für das neue Gemeindeamt im Markt!“

Wirbel um Grundstücksverkauf
Auch UL-LK-Sprecherin Eva Pohn-Weidinger schlägt in dieselbe Kerbe: „Man kann hier ganz genau sehen, wie der Bürgermeister mit öffentlichen Geldern umgeht.“ Ein weiterer Vorwurf von Kuchls SPÖ und der UL-LK: Gleichzeitig verkauft die Gemeinde ein Grundstück (neben der jetzigen Raiffeisenkasse) im Ausmaß von 1.063 m² um 200.000 Euro an die Raika. „Dieses wird von derzeit Verkehrsfläche in Bauland umgewidmet“, betont VBgm. Meisl: „Das macht also einen Preis pro m² von 188 Euro. Zwar ist auf dem Grundstück ein Bauverbot bis 31.12.2031 drauf, die Gemeinde stimmt aber einer Verbauung in Form eines Parkdecks zu.“

Der Vizebürgermeister findet: „Dies ist fernab jeglicher wirtschaftlichen Vernunft und beweist endgültig, dass es dem Bürgermeister nur um Prestige geht! Der Bürgermeister will das neue Gemeindezentrum unbedingt im Markt durchboxen - koste es, was es wolle!“ Er selbst findet es sinnvoller, das Gemeindezentrum am derzeitigen Standort zu errichten: „Das würde weit weniger kosten.“ Meisl befürchtet weiter, dass nun, „weil das Kuchler Gemeindehaus finanziell derart viel kostet“, andere wichtige Projekte das Nachsehen haben werden, wie etwa der Umbau des Hauses der Musik.

„Meisl ist Mini-Münchhausen“
Bgm. Wimmer reagiert wütend: „Was will der Meisl? Er soll es einmal akzeptieren: Der Neubau am alten Raika-Standort ist beschlossene Sache, das wird so erledigt. Roland Meisl ist - und das könnt‘s ihr ruhig so schreiben! - eine Miniaturausgabe vom Lügenbaron Münchhausen: Er liefert der Öffentlichkeit stets falsche Zahlen und Fakten, er hat jeglichen Anstand verloren! Er soll lieber noch einmal nachrechnen. Die Wahrheit sieht anders aus: Würden wir das alte Gemeindeamt abreißen und ein Amt am jetzigen Standort errichten, bräuchten wir eine Containerlösung - und zwar für mindestens eineinhalb Jahre - damit der Amtsverkehr weiterlaufen kann. Das wären Kosten von mindestens 200.000 Euro für die Miete. Vielleicht ist ein Gemeindeamt mitten im Zentrum etwas teurer, aber immerhin eine Investition in die Zukunft. Auf dem Grundstück, das an die Raika verkauft wurde, werden öffentliche Parkplätze errichtet, die kommen allen zugute. Und im Herbst beginnt die erste von drei Bauetappen für das Musikhaus. 350.000 Euro investiert die Gemeinde hier für vier bis fünf weitere Räume - nein, schreibt‘s das in Schilling: 5 Millionen Schilling sind das! Darüber sollte man sich klar sein!“

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