Rasensport soll Touristen anlocken

Bgm. Willi Wallinger, ÖVP, St. Koloman | Foto: Kaserer
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Lange Zeit wurde das in Schottland entwickelte Golf als vorwiegend elitärer, teurer Zeitvertreib angesehen. Mittlerweile entwickelte sich daraus jedoch in vielen Ländern ein Volkssport. Die Zahl der Spieler wird weltweit auf 50 Millionen geschätzt. Bgm. Willi Wallinger will von diesen Millionen zumindest ein paar auch nach St. Koloman locken.

ST. KOLOMAN (tres). Deshalb muss ein Golfplatz her! Denn immerhin würden die Golfspieler jede Menge Geld nach St. Koloman bringen und den Tourismus kräftig ankurbeln, so der Gedanke des Bürgermeisters. Auch die restlichen Gemeindevertreter sehen die Errichtung der Golfanlage positiv, sie sprachen sich einstimmig dafür aus.

Wer Golfen nur in der Mini-Version kennt: Ein Golfplatz ist ein Riesenprojekt! Auf rund 70 Hektar Grund soll er in St. Koloman entstehen – und zwar auf dem Plateau zwischen der Landesstraße und der Gemeindestraße im Ortsteil Wegscheid, Richtung Hohenau. Dort, wo sich jetzt eigentlich die Langlauf-“Panoramaloipe“ befinden würde (wenn genügend Schnee da wäre). Diese soll übrigens – bei entsprechender Schneelage, so dass die darunter befindliche Golfanlage nicht beschädigt wird – auch weiter bestehen bleiben: Den Golfplatz gibt es ja nur wenn kein Schnee liegt.

Das UVP-Verfahren läuft bereits
Derzeit läuft das UVP-Verfahren (Umweltverträglichkeitsprüfung) für den zukünftigen St. Kolomaner 18 Loch-Golfplatz. Es wird von der „Grün 3 GmbH“ geprüft. „Gegen Herbst müssten wir Bescheid wissen, ob wir bauen können“, erklärt Bgm. Wallinger. Seiner Meinung nach steht einer Projektbewilligung nichts im Weg: „Es schaut gut aus. Der Verkehr, die An- und Abreise zum Golfplatz, wird nicht durch den Ort gehen, sondern die Zufahrt ist im Bereich des Sportplatzes angedacht. Die Verkehrslösung ist ja häufig ein Grund für einen negativen UVP-Bescheid.“

Keine seltenen Tiere gesichtet
„Auch seltene Tiere, die von dem Projekt bedroht würden, wurden bis dato auf dem Grundstück nicht gefunden“, sagt der Ortschef. Oftmals verhindert ja das Auffinden von seltenen Amphibien oder Vögeln, z. B. des Braunkehlchens (es zählt bei uns zu den gefährdeten Arten), ein solches Projekt.
Die betroffenen Grundstückseigentümer, meist Bauern, wären letztendlich mit dem Golfplatzprojekt auch einverstanden, weiß der Bürgermeister. Ein Problem könnte eventuell die Tatsache sein, dass das Grundstück teilweise als „Wasserschongebiet“ ausgewiesen ist: „Es werden aber bestimmt keine Pestizide für den Golfplatzbau und die -wartung verwendet. All das ist heutzutage schon auf biologische Weise möglich“.

Baubeginn im Frühjahr 2011?
Für das Projekt wurde in St. Koloman eine eigene Errichtungsgesellschaft gegründet, neben 15 privaten Gesellschaftern hat auch die Gemeinde St. Koloman einen Anteil daran. Die Golfentwicklungsgesellschaft muss nach der UVP-Genehmigung das fertige Projekt beim Land (Golfkommission) einreichen. Wallinger rechnet mit einer Baugenehmigung im Frühjahr 2011. Dann müssen allerdings erst noch ein Investor und ein Betreiber gesucht werden. Was das Projekt kosten soll, weiß man bis dato noch nicht, es wird sich aber definitiv um einen Millionen-Betrag handeln. Und damit ist fix, dass die Gemeinde selbst diese Fuktion nicht übernehmen kann. „Fein wäre es, wenn 2011 sofort gebaut werden könnte“, hofft Wallinger. Aber hier gibt es vielleicht ein Problem!

Problem: ÖPUL-Förderungen
Viele Bauern, deren Grundstück am künftigen Golfplatz liegt, haben noch Verträge mit ÖPUL (Österreichisches Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft), die erst 2013 auslaufen. Möchte ein Investor vor dieser Zeit den Golfplatz errichten, so müsste er zusätzlich zu den Golfplatz-Kosten auch noch rund 350.000 Euro an bereits erhaltenen ÖPUL-Förderungen an den Bund zurückzahlen. Aber Bgm. Wallinger bleibt optmistisch und meint: „Wenn jemand Millionen für einen Golfplatz locker machen kann, dann werden ihn ein paar Hunderttausend Euro zusätzlich auch nicht abschrecken!“

ZUR SACHE:
>> Golf: So geht‘s!

Für alle, die es nicht wissen: Beim Golfen gilt es, einen Ball mit möglichst wenig Schlägen in ein Loch zu spielen, wobei verschiedene Golfschläger zum Einsatz kommen. Eine Golfrunde besteht in der Regel aus 18 Spielbahnen – aufwändig angelegt und teilweise mit Teichen verschönert – die nacheinander auf dem Golfplatz absolviert werden. Man muss, um auf einem Golfplatz spielen zu können, Mitglied in einem Golfverband sein.

Bgm. Willi Wallinger, ÖVP, St. Koloman | Foto: Kaserer
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