Streit um Windräder in Golling hält an

- Für die einen zerstören sie das Alpenpanorama, die anderen sehen darin die Zukunft: Die Windräder-Debatte hält an.
- Foto: Neumayr
- hochgeladen von Katharina Maier
Heftige Debatten finden derzeit in Golling statt. Grund dafür sind die geplanten Windräder beim Ofenauerberg.
GOLLING (kat). Vor kurzem erreichte die Bezirksblatt Tennengau Redaktion ein Leserbrief. Der Gollinger Klaus Fischer kritisiert darin die Pläne der Gemeinde Golling und der Salzburg AG, am Ofenauer Berg vier Windräder zu installieren. Vor allem um die Optik des Alpenpanoramas sind die Gegner besorgt. Die 80 bis 100 Meter hohen Windräder würden dieses "empfindlich stören", so Fischer. Sie seien eine "Verschandelung unseres gemeinsamen Lebensraumes".
Ein weiteres Argument der Gegner ist die mögliche Lärmbelastung (bis zu 106 dB) sowie der Schatten, der durch die Windräder bei niedrig stehender Sonne auf die angrenzenden Wohngebiete fallen würde. "Das verursacht ein ständiges, Lebensqualität-verminderndes, Blinken", kritisiert Klaus Fischer.
Kaufmann: "Mehrheit dafür"
Bei einer Bürgerversammlung haben die Gollinger mit 75 % für die Windräder gestimmt. Die Abstimmung sei aber nicht repräsentativ gewesen, kritisiert Fischer, da man mehrmals abstimmen konnte. Bgm. Kaufmann weist dies zurück: "Es hätten ja auch die Gegner mehrmals abstimmen können". Er betont, dass die Mehrheit der Gollinger hinter dem Windräder-Projekt steht, verstehe aber die Bedenken. Noch diese Woche wird er sich mit Experten von der Salzburg AG treffen, um die Vorwürfe bezüglich der Lärmbelastung prüfen zu lassen. Über die Optik lasse sich streiten, erklärt er: "Mir gefallen sie ja auch nicht wirklich, aber erneuerbare Energien sind die Zukunft."
Rudolf Zrost, Geschäftsführer der Baustoff-Firma Leube, deren Kalkwerk mit den Windrädern vollständig versorgt werden könnte, argumentiert, dass man den Lärm nicht weiter als 300 Meter höre - also "außer Reichweite der Anrainer". Um zu vermeiden, dass Flugvögel durch die Windräder zu Schaden kommen, soll ein spezieller Vogelsensor eingebaut werden, der die Räder abschaltet, sobald sich Vögel nähern. "Unser Unternehmen verbraucht sehr viel Energie, wir wollen dabei auf erneuerbare Energien setzen", so Zrost.
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