Warum muss Stefan Moser gehen?

Muss „wohl oder übel“ den (Kelten-)Hut nehmen: Keltenmuseumsdirektor Stefan Moser.
  • Muss „wohl oder übel“ den (Kelten-)Hut nehmen: Keltenmuseumsdirektor Stefan Moser.
  • hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker

Die überraschende Suspendierung von Stefan Moser als Direktor des Keltenmuseums Hallein sorgt im Tennengau für jede Menge Gesprächsstoff. Über die Gründe für die Beendigung seines Dienstvertrages hüllt sich Bgm. LAbg. Christian Stöckl in Schweigen. Was verwundert: Sogar Moser selbst gab gegenüber der Bezirksblatt-Redaktion an, dass er nicht wirklich weiß, warum er gehen muss.

HALLEIN (tres). Eines steht fest: Freiwillig geht der Keltenmuseumsdirektor nicht. Sein Dienstvertrag, der im August ausläuft, hätte eigentlich - so hieß es noch vor einigen Wochen - verlängert werden sollen. Nun wurde Moser zum Bürgermeister und zum Stadtamtsdirektor Erich Angerer zitiert, wo er auf die Vertragsverlängerung verzichtet hat. „Unter Druck“, wie er sagt: „Mir wurde angedroht, dass ich, wenn ich nicht unterschreibe, die Kündigung bekomme.“

Doch das ist angeblich noch nicht alles: Stefan Moser bekam sogar Hausverbot, er wurde mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert, der Direktorsposten wird neu ausgeschrieben. Das heißt: Stefan Moser darf das Keltenmuseum nicht mehr betreten! Doch was ist passiert, was sind die Gründe?

Bgm. Stöckl sagt dazu nichts
Bgm. Stöckl kommentiert die Angelegenheit kurz und bündig so: „Ich denke nicht daran, eine Personalangelegenheit öffentlich zu kommentieren, ich werde mich dazu nicht äußern. Ich schütze damit den Betroffenen und halte den Datenschutz ein.“

Doch der Betroffene selbst meldet sich sehr wohl zu Wort. „Ich darf offiziell nichts sagen, aber ich weiß gar nicht, was mir eigentlich vorgeworfen wird. Ich musste mir vom Bürgermeister eine Reihe an Vorwürfen anhören, aber - so wurde mir das jetzt von Juristen bestätigt - darunter gibt es keinen Grund, der eine Entlassung rechtlich rechtfertigen würde. Ich bin der Meinung, dass gewisse Dinge, die mir angelastet wurden, mein Job sind und kein Dienstvergehen“, betont Moser: „Das ist jedenfalls alles höchst eigenwillig. Mehr kann ich nicht sagen, ich befinde mich derzeit in einem Zustand der Angst, dass ich sonst mit einer Klage rechnen muss.“

„Möchte Stellung beziehen“
Er würde sich wünschen, dass er zu den Vorwürfen Stellung beziehen darf, „in der Gemeindevorstehung und im Kuratorium. Ich möchte die Möglichkeit haben, mich zu rechtfertigen.“ Immerhin stehe sein guter Ruf auf dem Spiel: „Es würde dem Anstand gebühren, dass der Bürgermeister damit herausrückt, was wirklich das Problem ist und dass ich die Vorwürfe auch in schriftlicher Form bekomme, damit ich sie prüfen lassen kann.“

Dieser Meinung ist auch die Halleiner SPÖ. „Die Vorgehensweise des Bürgermeisters ist skandalös und widerspricht allen Regeln der Fairness. So kann man mit Menschen nicht umgehen“, wettert SPÖ-Stadtparteiobmann Walter Reschreiter: „Hier wurde eindeutig mit der Androhung einer fristlosen Entlassung massiver Druck ausgeübt, um einen Dienstnehmer los zu werden und die Gemeindevorstehung vor vollendete Tatsachen zu stellen! Meiner Ansicht nach ist der unter Einschüchterung unterzeichnete Auflösungsvertrag gar nicht rechtswirksam und die Stadt Hallein leistet sich wieder einmal eine Peinlichkeit.“ Reschreiters Vorwürfe will sich Stöckl aber nicht gefallen lassen: „Reschreiter ignoriert fortlaufend die Zuständigkeitsregelungen der Gemeindeordnung. Er maßt sich auch in dieser Personalangelegenheit eine Kompetenz an, die die Gesetze nicht vorsehen.“

SPÖ fordert Anhörung Mosers
Die SPÖ Hallein fordert nichtsdestotrotz - gemeinsam mit den Halleiner Grünen - umgehend eine objektive Prüfung der Angelegenheit in der Gemeindevorstehung nach dem Prinzip des beiderseitigen Gehörs. „Direktor Moser muss Gelegenheit bekommen, sich zu den Punkten zu äußern“, fordert Reschreiter.“ Zur Diskussion stünde auch die Leistungsbilanz der Ära Moser: „Unserem Wissen nach kann seine Arbeit u. a. hinsichtlich Besucherzahlen als äußerst erfreulich bewertet werden.“ Sollten sich die Vorwürfe gegen Moser in dieser Sitzung als haltlos herausstellen, fordert die SPÖ seine sofortige Rehabilitierung und eine öffentliche Entschuldigung des Bürgermeisters. Immerhin gehe es tatsächlich um die weitere berufliche Karriere Mosers: „Ich werde schon von Leuten auf der Straße angesprochen, was denn der Moser im Keltenmuseum gestohlen habe, dass er jetzt fristlos suspendiert worden ist“, informiert Reschreiter.

Moser fürchtet um seinen Ruf
Auch Moser selbst fürchtet um seinen Ruf,: „Auch wenn ich die genauen Gründe nicht kenne, ich kann eines mit Gewissheit sagen: Ich habe weder etwas gestohlen, noch jemanden geschändet und auch niemanden ermordet! Ich habe nichts strafrechtlich Relevantes getan.“

Übrigens: Stefan Moser ist, wenn er auch nicht mehr Direktor des Keltenmuseums ist, weiterhin Leiter des Forschungszentrums am Dürrnberg: „Ich habe dafür immer noch einen unbefristeten Vertrag. Wenn es tatsächlich stimmt, dass Bgm. Stöckl nun einen neuen Direktor sucht, der gleichzeitig auch Forschungsleiter ist, dann wird das schwierig werden. Das bin nämlich immer noch ich!“, sagt er. Und dieses Amt will er sich nicht auch noch nehmen lassen.

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