Welche Farbe hat sein Tisch?
Seit drei Wochen ist Gerhard Anzengruber nun Halleins Bürgermeister. Zeit für ein Interview!
von Theresa Kaserer
BEZIRKSBLATT: Ein schönes Bild da an der Wand im Bürgermeisterzimmer! Das hing aber bei Ex-Bgm. Christian Stöckl noch nicht.
Bgm. Gerhard Anzengruber: "Stimmt. Das ist das Bild eines afrikanischen Tuareg. Ich bin fasziniert von seinen Augen. Das Bild habe ich schon lange und es ist mit mir von Büro zu Büro mitgesiedelt, egal welche Funktion ich in der Stadtregierung gerade hatte."
BEZIRKSBLATT: Einer mehr, der ihnen auf die Finger schaut! Wie geht's Ihnen?
Anzengruber: "Ich bin froh, dass ich mich dazu entschlossen habe, Vollzeitbürgermeister zu sein. Vom Polizeidienst habe ich mich karenzieren lassen. Ich bin dabei auf meinem Schreibtisch alles abzuarbeiten, so dass ich die Tischplatte wieder sehe. Ich glaub', sie ist braun."
BEZIRKSBLATT: Klingt nach viel Arbeit, die Ihnen Ihr Vorgänger hinterlassen hat.
Anzengruber: "Ich möchte nicht mit ihm tauschen! Stöckl hat jetzt im Land ordentlich was vor sich. Er hat mir in Hallein funktionierende Strukturen hinterlassen, aber natürlich ist es nicht ganz einfach, wenn man sich als neuer Bürgermeister in Projekte einarbeiten muss, die man nicht von Anfang an voll mitbegleitet hat."
BEZIRKSBLATT: Wie reagieren die Halleiner auf Sie?
Anzengruber: "Ich bin total begeistert und habe eine Riesenfreude, weil mich die Menschen überall so herzlich aufnehmen."
BEZIRKSBLATT: Was wird sich in Hallein mit Ihnen ändern?
Anzengruber: "Ein wenig halte ich Stöckl vor, dass er die Verschuldung der Stadt mit unter zehn Millionen angegeben hat. Nach Abschluss der Großprojekte, wie Seniorenheim und Hochwasserschutz, werden die Schulden nämlich ca. 28 Millionen Euro betragen. (lacht) Nicht, dass die Halleiner meinen: Mit dem neuen Bürgermeister sind nach einem Jahr die Schulden um 18 Millionen gestiegen. Es heißt weiter: sparen. Trotzdem möchte ich z. B. unbedingt das Altstadtpflaster sanieren, für Barrierefreiheit sorgen und eine Kinderbetreuung in Burgfried Ost einrichten."
>> Einige persönliche Fragen an Halleins Bgm. Gerhard Anzengruber
Warum sind Sie Politiker geworden?
Weil mich meine Heimatstadt interessiert und ich ihre Zukunft mitbestimmen möchte.
Worüber können Sie am meisten lachen?
Über einen guten Witz. Aber erwarten Sie nicht, dass ich ihn mir merke!
Was bedeutet Glück für Sie?
Eine Familie, die zu meinen Entscheidungen steht und mein beruflicher Werdegang lassen mich glücklich sein.
Welches Instrument spielen Sie?
Die steirische Harmonika - aber nur für den Hausgebrauch! Ich bräuchte noch Übungseinheiten ...
Welche TV-Sendung verpassen Sie nach Möglichkeit nie?
Nachrichten, Dokumentationen und nette Sonntagnachmittagsfilme.
Halten Sie Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Straßen immer ein?
Ja. Meine Frau sagt sogar manchmal: „Du, da gäbe es schon noch einen höheren Gang!“
Wann haben Sie Ihren ersten Kuss bekommen und war er gut?
Ja, er war gut. Ich war 15 Jahre, schüchtern und das Mädchen hat die Initiative ergriffen.
Welches ist Ihr Lieblingsbuch?
Ich lese gern Donna Leon.
Sind Sie ein ernster, lauter, schüchterner oder frecher Typ?
Sagen wir: ruhig und überlegt.
Ihr aufregendster Urlaub?
Mit der Familie in Sizilien. Mit einem Leihauto bin ich an Häusern vorbeigefahren, die Mafiosi gehört haben könnten - wenn es sie gäbe ...
Das Romantischste was Ihnen je passiert ist ...?
Meine Hochzeit 1983 in Hallein.
Was würden Sie mit 1 Million Euro machen?
Vielleicht mir noch mehr Harmonikastunden leisten?
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