Matthias Walkner gewinnt die vierte Etappe der ‚Rallye Dakar‘

- Der Kuchler Matthias Walkner vom Red Bull KTM Factory Team sichert sich bei der Rally Dakar 2017 den Etappensieg.
- Foto: Flavien Duhamel/Red Bull Content Pool
- hochgeladen von Angelika Pehab
„Ich freue mich über den Sieg. Doch im Moment ist das gar nicht so wichtig.“ Sein Teamkollege Toby Price ist schwer gestürzt.
ARGENTINIEN/BOLIVIEN/KUCHL (ap). Nach einigem Pech zu Beginn der Rallye – die Zeitkarte wurde vom Wind verweht, was eine Zeitstrafe von fünf Minuten mit sich brachte – ist die Freude unter der Sonne von Bolivien wieder zurückgekommen: Der Kuchler und KTM-Werkspilot Matthias Walkner hat die vierte Etappe der ‚Rallye Dakar 2017‘ für sich entschieden. Nach dem Etappensieg bei seiner Dakar-Premiere 2015 ist das sein bereits zweiter Tageserfolg bei der härtesten und legendärsten Langstrecken-Rally der Welt. Walkner liegt nun mit rund 20 Minuten Rückstand auf Rang Drei in der Gesamtwertung.
521 Kilometer über Stock und Stein
Der 30-Jährige absolvierte die 416 Kilometer lange Sonderprüfung am Donnerstag in knapp mehr als vier Stunden und 57 Minuten, um zwei Minuten schneller als der momentan Gesamtführende Joan Barreda Bort aus Spanien. Auf dem Teilstück von San Salvador de Jujuy (Argentinien) nach Tupiza (Bolivien) waren Inklusive Verbindungsetappen 521 Kilometer zu absolvieren.
Walkner leistete Erste Hilfe
Im Ziel konnte der Österreicher nur verhalten jubeln. Denn kurz vor Ende der Sonderprüfung war der Australische Dakar-Titelverteidiger Toby Price schwer gestürzt. Er ist Walkners Freund und Teamkollege im "Red Bull KTM Rally Factory Racing Team“. Walkner leistete erste Hilfe und nahm sein Rennen erst wieder auf, als die Renn-Ärzte eintrafen. Price hat nach ersten Meldungen eine schwere Oberschenkelverletzung.
"Die Gesundheit geht über alles"
So fällt Walkners Resumee unmittelbar nach dem zweiten Dakar-Etappensieg seiner Karriere zwiespältig aus: „Ich muss ehrlich sagen, heute ist es mir leichter gefallen als gestern. Gestern mussten Toby und ich vorne weg fahren, da ist das Navigieren viel schwieriger. Heute mussten andere vorne weg starten. Ich bin heute als Elfter gestartet und hatte es einfacher, denn ich konnte schon viele Spuren sehen. Ich habe mich heute sehr wohl und sicher gefühlt. Doch ich hätte nie gedacht, dass es für den Etappensieg reicht. Das Schlimme heute ist aber, dass Toby gestürzt ist. Ich bin bei ihm geblieben, bis die Medical-Crew ihn gecheckt hatte und bis klar war, dass Toby nicht von selbst weiterfahren kann. Die Gesundheit geht über alles. Ich hoffe, dass er bald wieder ok ist.“
"Toby ist in besten Händen"
Matthias Walkner weiß seinen Team-Kameraden jedenfalls in guten Händen. Denn Toby Price ist nach La Paz genau zu dem Chirurgen gebracht worden, der vor einem Jahr Matthias Walkner nach dessen schweren Unfall versorgt hatte. Doch die ‚Rallye Dakar‘ ist noch nicht einmal bei der Halbzeit. Bis zum Ziel am 14. Jänner in Buenos Aires (Argentinien) sind noch acht Etappen mit mehr als 6200 Kilometern zu absolvieren.



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