Das eigene Geld dreht man auch zweimal um
Geht im Oberalmer Gemeindeamt ein Bürosessel kaputt, wird lange gefeilscht. Es zahlt sich aus.
OBERALM (tres). Sessel kaputt, rein in den nächsten Fachmarkt und einen neuen auf Gemeindekosten kaufen, das kommt für Bgm. Gerald Dürnberger nicht in Frage: „Bei mir muss jeder, der eine neue Ausstattung braucht, eine Bedarfsanmeldung machen. Da hat derjenige draufzuschreiben, was z. B. ein Sessel kostet und ob er Preise verglichen hat. Bei mir gibt‘s kein Wunschkonzert. Genommen wird der Bestbieter.“ Zu Beginn war der Jubel über diese Bedarfsanmeldungen, gelinde gesagt, mäßig: „Aber jetzt haben alle gemerkt, dass es wirklich Sinn macht.“
Platz eins in Österreich
Und dieser Sinn ist sogar messbar: „Oberalm wurde kürzlich vom Gemeindemagazin „public“ zu „Österreichs kreditwürdigster Gemeinde“ gekürt. Das heißt: Bestünde Österreich nur aus Oberalms (-en?), hätte Österreich das „Triple A“ (AAA), das uns die Ratingagentur „Standard & Poor‘s“ im Jänner entzogen und damit Österreich aus der Liste jener Ländern mit der besten Kreditwürdigkeit katapultiert hat, mit Sicherheit wieder. „Sparsamkeit und effiziente Führung“, nennt der Oberalmer Bürgermeister als Grund für Platz eins: „Sparen heißt bei mir gut wirtschaften, nicht kürzen. Ich sage allen immer: Das Geld der Gemeinde ist nicht dein eigenes, deswegen musst du noch sparsamer sein und es noch zweckmäßiger ausgeben als dein eigenes.“
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