Auf der Alm "fuchtelt" man eben nicht herum
Wie verhält man sich in den Bergen am besten, um nicht von einer Kuh aufs Horn genommen zu werden?
TENNENGAU (tres). Auf die Alm gehört ein Vieh. Davon ist Sepp Schwarzenbacher, Bürgermeister von Annaberg-Lungötz, überzeugt: "Eine Alm ohne Tiere, das ist nichts. Kühe und Pferde gehören zu den Salzburger Tourismusregionen dazu."
Vor 15 Jahren ist man noch nicht so viel gewandert, aber das Wandern erlebt derzeit einen Boom: "Die Leute wollen Bewegung, Ruhe und eine gute Luft."
Mit Respekt begegnen
Allerdings kommt es immer wieder zu Vorfällen mit Kühen, auch heuer wurden schon Wanderer verletzt.
Schwarzenbacher hat selbst einen Landwirtschaftsbetrieb mit 40 Kühen, die im Sommer auf die Alm kommen. Seine Tiere sind alle enthornt: "Das geschieht mit 1,5 Monaten vom Tierarzt und das tut ihnen nicht weh." Trotzdem bleibe es jedem Bauern selbst überlassen, ob er seine Kühe enthornt, meint der Annaberger Bürgermeister.
Die Tiere verletzen niemanden absichtlich, aber solche Unfälle können passieren, z. B. wenn die Kuh ausschlägt, weil sie sich erschreckt. "Meist sind Wanderer selbst schuld, wenn es auf der Alm zu Kuhunfällen kommt. Man fuchtelt halt nicht mit dem roten Regenschirm oder den Wanderstecken herum und wenn ein Hund dabei ist, dann ist es noch heikler", sagt Schwarzenbacher.
Hunde von der Leine!
Man müsse den Tieren mit Respekt begegnen: "Ein Pferd mag Zuneigung. Wenn du mit ihm leise redest und es streichelst, dann geben Pferde eine Ruh. Wenn du aber vor ihm herumfuchtelst, dann kann es schon passieren, dass es mit den Hufen ausschlägt. Eine Kuh mag eher nicht gestreichelt werden. Es sind zwar neugierige Viecher und du kannst auch mit ihnen reden, aber sie besser nicht angreifen. Wenn ein Hund rumsaust, dann werden alle Tiere nervös, besonders Muttertiere."
Einen Hund soll man auf der Alm, wenn Tiere in der Nähe sind, besser nicht anleinen, rät Schwarzenbacher: "Er ist hoffentlich ja gut abgerichtet und gehorcht. Besser ist es jedenfalls, ihn loszulassen. Die Kühe wissen sich schon zu helfen und vertreiben ihn und der Hund saust auch davon. Wenn aber am anderen Ende der Leine ein Mensch dranhängt, dann gerät der leicht dazwischen und kann schon mal ein Horn abkriegen."
Ein weiteres Problem sind Gleitschirmflieger, auch für das Wild: "Die werden immer mehr und sie starten und landen, wo sie wollen, auch direkt neben den Tieren. Sie sind nicht zu hören, die Tiere erschrecken und laufen in Panik davon."
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