Kunstproduktion heute – Voraussetzungen und Perspektiven
Der Tennengauer Kunstkreis lässt die Künstler im kunstraum pro arte arbeiten und macht auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der hiesigen Kunstproduzenten aufmerksam.
HALLEIN. Normalerweise ist das Atelier des Künstlers ein schwer zugänglicher und privater Ort. Im Gegensatz zu den anonymen Präsentationswänden einer Galerie ist es ein lebhafter Ort an dem Kunstwerke produziert werden und an dem auch Scheitern erlaubt ist. In diesem Sinne gibt es eine klare Trennung zwischen dem Produktions- und dem Ausstellungsort.
Offene Ateliers
Der Tennengauer Kunstkreis hat diese Barriere aufgehoben und drei Maler und eine Konzeptkünstlerin direkt in den Galerieraum geholt. Die Kunstwerke werden zum Teil direkt vor Ort entwickelt und einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Kerstin Klimmer vom kunstraum pro arte: „es entsteht die einmalige Chance, direkt beim künstlerischen Arbeiten zuzusehen, Fragen zu stellen und am Produktionsprozess teilzuhaben.“ Daniel Domig und Markus Kircher lassen die Farben von den Leinwänden an die Wand wandern und malen – im wahrsten Sinne des Wortes - den Raum aus. Csaba Fürjesi beschäftigt sich einerseits mit einem neuen Trägermaterial und bringt andererseits bereits fertige Werke mit. Bei ihm gibt es zudem die Möglichkeit sein Halleiner Atelier zu besuchen.
Kunst zum Essen
Korinna Lindinger, ebenfalls Künstlerin, führte im Vorfeld eine Studie zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen hiesiger Kunstproduzenten durch. Nun öffnet sie eine Backstube und kredenzt Torten, deren Rezepte von Atelierkosten, Haushaltsgrößen und Arbeitsplatzzufriedenheit berichten. Bei Kaffee und Kuchen kann dann diskutiert werden, was sonst unsichtbar bleibt: Wie lokale Künstler und Künstlerinnen leben und arbeiten.
Die Ergebnisse der Arbeitsprozesse werden anschließend in einer Ausstellung präsentiert, die am Donnerstag den 14. Juli eröffnet wird.
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