Staat spielen und Geheimaufträge erfüllen
In "Newland" spielten Schüler echte Politik. Ein politisches Planspiel von Akzente und Arbeiterkammer zum 4. Mal in der LBS Hallein.
HALLEIN. Das Projekt „Newland“ für Berufsschulen ging gestern in der Landesberufsschule Hallein in die vierte Runde. Bei dem politischen Planspiel von Akzente und der AK Salzburg wird politische Bildung einfach vermittelt. Und noch viel wichtiger: Reflexionsfähigkeit über Demokratie, Gesetze und deren Wirkung. Es nahmen zehn Schulen teil. Die Teilnehmenden bekleideten Ämter, mussten als Staat Aufgaben und jeder einzeln Geheimaufträge erfüllen.
„Alle Gruppen legten in ihrer „Staatsverfassung“ einen hohen Wert auf Demokratie, Gleichberechtigung, freie Meinungsäußerung und Neutralität. Auch Mindestlöhne, höhere Lehrlingsentschädigungen und ein Recht auf Gratis-Ausbildung waren Themen“,
freut sich AK-Vizepräsident Peter Eder.
140 Lehrlinge aus zehn Berufsschulen dabei
Der Verein Akzente führt das politische Planspiel „Newland“ mit verschiedenen Schultypen im Bundesland seit längerem durch. Im Rahmen einer Kooperation mit und durch die Initiative der Arbeiterkammer kam das Erfolgsprojekt heuer zum vierten Mal auch Salzburgs Berufsschulen zu Gute. Zehn Schulen entsandten insgesamt 140 Lehrlinge ins Landesberufsschülerheim Hallein, wo das Event am 19. Oktober stattfand.
Demokratie muss Probleme aushalten – und bewältigen
Das Ziel des Spiels ist der Erwerb politischer Kompetenzen. Von Wahlen und politischer Verantwortung bis hin zum Lösen von nationalen und zwischenstaatlichen Problemen. „Die jungen Leute können verschiedene politische Systeme austesten und ein besseres Verständnis für Strukturen und Abläufe in der Politik entwickeln. Und sie lernen, dass es zwar nicht immer einfach ist, Demokratie zu leben, sie aber doch die beste Alternative ist“, sagt Hilla Lindhuber, die Leiterin der Abteilung für Bildung, Jugend und Kultur der AK Salzburg. Alle gegründeten Staaten gaben sich eine demokratische Verfassung. Viel Wert wurde außerdem auf Meinungsfreiheit und den Wert der Arbeit gelegt.
Nationen statt Klassenverbände
Im Verlauf des Spiels wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Nationen aufgeteilt, die Klassenverbände aufgebrochen. Jeder Staat erhielt ein Staatsgebiet mit unterschiedlichen Startbedingungen – also mehr oder weniger Ressourcen und damit Reichtum. In den folgenden Runden mussten die neuen Nationen mit den bereits erwähnten und anderen Aufgabenstellungen fertig werden: Vom Finden einer eigenen Identität bis hin zum Erlassen von Gesetzen und den Regeln des Handels- und Austauschs mit den anderen Teams. Auch Krieg um Ressourcen konnte geführt werden, allerdings als sportlicher Wettbewerb. Da für das Spiel grundlegende politische Begriffe und Systeme vertraut sein müssen, haben die Lehrerinnen und Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler bereits vorab auf „Newland“ vorbereitet.
Spiel, Spaß und Bildungseffekt
Gewinner nach Punkten war am Ende, wer den Wohlstand der Heimatnation steigern konnte, zufriedene Bürgerinnen und Bürger hatte und Spezialaufträge erledigte. Darum gab es auch einen Einzel- und einen Nationensieger. Bei Newland 2017 holte sich das Team „BlueLand“ den Gesamtsieg. Bei der Individualwertung hatte Roland Moser den entscheidenden, Vorsprung vor den Mitbewerberinnen und Mitbewerbern. AK-Vizepräsident Peter Eder bei der Preisverleihung: „Newland bietet Raum für neue Ideen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen eine Menge über Politik und demokratische Abläufe – wie man gemeinsam Probleme angeht. Ein Spaß mit Bildungseffekt, der Schule macht!“
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