Künstlerportait: Veronika Gruber

Werk "Alzheimer" aus Filz. | Foto: Gruber

ST. ANDRÄ-WÖRDERN. Stoff: Ein Material das nicht viele Künstler verwenden, um sich damit auszudrücken – so aber Veronika Gruber. Sie wählte das Textile, um ihre Ideen zu verwirklichen, da sie darin vielfältige Möglichkeiten sieht. Als Künstlerin bezeichnet sie sich jedoch noch nicht so lange, da neben Berufstätigkeit und Familie das künstlerische Arbeiten nur eine Nebenrolle spielte. „Der Drang zu gestalten ist wohl angeboren und begleitet mich schon mein ganzes Leben. In der Volksschule unterlegte meine Lehrerin ihre Diplomarbeit mit meinen kreativen Werken - was sie mir 30 Jahre später gestand“, erinnert sich Gruber, die später selbst Lehrerin wurde. Sie schloss eine Ausbildung in Textiles Gestalten an der Akademie der Bildenden Künste in Wien ab und unterrichtete Textiles Gestalten und Französisch in einem Gymnasium in Simmering.
Inspiration schöpft Gruber aus der Natur und den Textilien selbst. Für ihre Werke nimmt sie sich Zeit, denn bis zur Fertigstellung können schon einige Wochen oder sogar Monate vergehen. „Von Anfang an interessierte mich besonders die Struktur, Textur, das Relief, die 3-Dimensionalität und Bewegung der Objekte“, erklärt Gruber. Die Art und Weise, wie die Textilien verarbeitet werden variiert: Sticken, Nähen, Flechte, Weben, Applizieren, Assemblieren und viele weitere Techniken kommen zum Einsatz, wobei das Material auch nicht immer Textil sein muss. Seit Kurzem erweitert Gruber ihr Repertoire und beschäftigt sich neben den Textilarbeiten auch mit Aquarell- und Portraitmalerei.
„Anlass für meine Arbeiten ist entweder die Einladung zu einer Ausstellung, ein bestimmter Auftrag, manchmal auch ein Thema, das mir unter den Nägeln brennt oder ein besonderes Material, das ich gestalten will“, so die Künstlerin. 2015 lud sie zu einer Einzelausstellung in der Kunstwerkstatt in Tulln. Aber auch an anderen Ausstellungen nahm Gruber mit ihren Werken teil, sowie an den Tagen den offenen Ateliers. Rund ums Jahr können ihre Arbeiten vor Ort bei der Künstlerin besichtigt und auch gekauft werden.

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