Schloss Würmla
Einzig die Bäume sind Zeugen
Das Schloss Würmla hat schwere Zeit erlebt, letztendlich ging es erst im 21. Jahrhundert wieder bergauf.
WÜRMLA. "Das Schlossareal wurde damals ohne Gemeindebeschluss vom Bürgermeister Anzenberger gekauft, erst im Nachhinein wurde ein Beschluss eingeholt", berichtet Altbürgermeister Anton Priesching.
Bewegte Geschichte
Urkundlich wurde 1365 eine Burg als landesfürstliches Lehen genannt. Beginnend im frühen 16. Jahrhundert war das Anwesen über 170 Jahre im Besitz der protestantischen Familie Kornfail und wurde in der Renaissance zu einem Wasserschloss um- und ausgebaut. Die Rekatholisierung des Herrschaftsgebietes erfolgte im 18. Jahrhundert, danach kam es zu großen Umgestaltungen und Umbauten durch den k. u. k. Hofarchitekt Romano Ritter von Ringe.
Besitzer: Ankerbrot
Im Jahr 1916 erwirbt Heinrich Mendl die Schlossanlage. Gemeinsam mit seinem Bruder Fritz war Heinrich Mendl Besitzer des Unternehmens Ankerbrot. 1925 wird das Schloss vom Sohn Heinrich Mendls in das "Stefan-Mendl-Erholungsheim" umgewandelt. Das Areal wird für unterprivilegierte Schichten als Sommerfrische genutzt. Nach dem zweiten Weltkrieg, 1953, wird es zum "Ankerbrot Erholungsheim" und verliert in den 60er Jahren zunehmend an Bedeutung. Schwere Zeiten folgen und der Verfall des Gebäudes schritt schnell voran. "Das Schloss war in einem schrecklichen Zustand, die Parkanlage glich einem Dschungel. Der damalige Bürgermeister Burger und ich, als Vizebürgermeister, haben eine langfristige Lösung gesucht und eine Sanierung sowie Neunutzung angestrebt", berichtet Altbürgermeister Priesching. Seit der Fertigstellung 2003 befindet sich das Gemeindeamt, die Bibliothek sowie mehrere Wohneinheiten im Schloss. Letzte Zeugen der turbulenten Geschichte des Schlosses, sind die alten Bäume und die Schemen des noch erkennbaren Schlossgrabens.
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