EISI & WICKERL – Kommentar
Jahrelang war Wilhelm Stift Motor und tonangebend in der Rosenstadt Tulln. Stift hätte gern noch weitergearbeitet, wurde jedoch dezent, aber bestimmt zum Rücktritt überredet. Drahtzieher war damals u. a. sein Nachfolger Eisenschenk, der in das Amt des Stadthäuptlings drängte. – Stift hat viel für Tulln erreicht, aber auch eine erkleckliche Schuldenlast hinterlassen. Als gewiefter Unternehmer sieht er die Konsolidierungspolitik seines Nachfolgers, der noch dazu von der Arbeitnehmerseite kommt und gänzlich andere Schwerpunkte setzt, mit gemischten Gefühlen. Die beiden sind einander nicht grün, nein: Sie mögen einander nicht. – Stift besitzt noch mehr Einfluss auf „seine“ Partei, als nach außen hin sichtbar ist. Das weiß auch Eisenschenk, der (noch) nicht ganz sattelfest ist. Ausgerechnet in Bürgerlistenchef Ludwig Buchinger (TOP) hat Eisenschenk einen Vertrauten nicht nur in Budget- und Abstimmungsfragen im Stadtparlament gefunden, denn Stifts größter Kritiker, Buchinger, hält auch den Stift-Clan in Schach. Politik geht fürwahr seltsame Wege. Der einstige Gottseibeiuns der Tullner Volkspartei wurde so zum wichtigsten Verbündeten eines schwarzen Bürgermeisters.
Werner Pelz
Tel.: 0676 700 11 75 // Mail: wpelz@bezirksblaetter.com
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