Tulln
Pläne für das Frank-Haus?
Kein Gebäude wird besser, wenn es leer steht. Dies gilt auch für das Frank-Haus.
TULLN. Der Vorwurf an die Gemeinde, dass es damals verabsäumt wurde, das Frank-Haus zu versteigern, hat sich im Gedächtnis vieler Bürger eingebrannt.
„Bis vor einem Jahr hat sich der Besitzer nicht darum gekümmert“,
informiert Bürgermeister Peter Eisenschenk (TVP), der der Meinung ist, dass das Frank-Haus ein „Schandfleck für Tulln“ ist.
Büroflächen und Wohnungen oder Post und Versicherung?
Noch diese Woche sollen dem Besitzer, einem Wiener Immobilienmakler, Gestaltungsvorschläge für das Objekt seitens Architekten vorgelegt werden. Hierbei sind im Erdgeschoss Büroflächen und in den weiteren Etagen Wohnungen vorgesehen. Auch das Postamt ist im Gespräch:
„Wir suchen einen Standort. Deshalb, weil das Postamt derzeit nicht barrierefrei ist, und weiters, weil wir auch die BAWAG integrieren wollen“,
ist Pressesprecher Michael Homola an der zentralen Lage interessiert. Der Fokus liegt ebenso auf geräumig: „Ob das jetzt ein Frank-, ein Müller- oder ein Maier-Haus wird“, könne er jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Der Eigentümer war zu keiner Stellungnahme bereit.
Kommentar: Von der Lade auf den Schreibtisch
Der Vorwurf gegenüber der Stadtgemeinde Tulln, sie hätte verabsäumt, das Frank-Haus vor knapp zehn Jahren zu kaufen, ist schon lang verjährt. Bürgermeister Peter Eisenschenk wünscht sich zwar für Tulln einerseits eine Erneuerung des erwähnten Objekts, ist jedoch andererseits der Meinung, dass in der Rudolf- sowie der Wienerstraße – außer es geschehe ein Wunder – die Handelszeit gestorben ist. Stadtrat Ludwig Buchinger sieht eine Kompetenzüberschreitung, wenn man dem Besitzer eine Renovierung oktroyieren würde. Letztendlich wird den Tullnern nichts anderes übrig bleiben, als zu hoffen, dass das Projekt Frank-Haus beim Eigentümer an Priorität gewinnt und es endlich auf dem Schreibtisch landet. Doch bis dahin wird es noch seine Zeit dauern – der Druck wird größer werden und unsere Wahrnehmung wird schwinden, sodass man den Schandfleck nicht mehr sieht!
Karin Zeiler
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