„Wir sind souverän!“
Universitätslektor Christian Felber pocht auf umfassende Demokratisierung
„Was wir momentan als Demokratie erleben, sind erste schwache Ansätze dazu.“ Mit dieser Feststellung forderte Christian Felber rund 100 Zuhörer in der Kunstwerkstatt dazu auf, ihr Souveränsbewusstsein zu entwickeln.
Der von Attac Tulln organisierte Vortrag konzentrierte sich neben einer scharfsinnigen Analyse der aktuellen wirtschaftspolitischen Lage auf ein von Felber und rund 70 UnternehmerInnen entwickeltes neues Wirtschaftsmodell. Die Ausgangslage: Ein höherer Finanzgewinn eines Unternehmens kann mit wünschenswerten Entwicklungen einhergehen – mehr Arbeitsplätze, Umweltverträglichkeit, Gleichstellung, sozialen Maßnahmen etc. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht – ebenso kann das Gegenteil eintreten.
„Wir wollen den Endzweck sämtlicher Unternehmungen von Finanzgewinn auf Gemeinwohl umpolen“, so Felber. „Was das ist, muss jede Gesellschaft für sich entscheiden. Die Kriterien müssen messbar sein – in der Gemeinwohlbilanz.“ Inzwischen unterstützen mehr als 200 Unternehmen dieses Modell.
Ein Motor der Gemeinwohlökonomie könnte die schon im Entstehen begriffene „Demokratische Bank“ sein. In diesem zivilgesellschaftlichen Projekt widmen sich momentan 90 Ehrenamtliche dem Aufbau einer nicht-gewinnorientierten Bank. Ihr Ziel ist die Geldversorgung jener gesellschaftlicher Initiativen, die einen sozialen und ökologischen Mehrwert anstreben.
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