Tullner Taekwondoins in Höchstform: Internationale Topplatzierungen für Kovacevic und Co.

Savo Kovacevic mit YOP-Chagi
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Auch der Juni war für die Tullner Taekwondoins wieder mit Meisterschaften gespickt. Savo Kovacevic, der Tullner EM-Teilnehmer, räumte bei der International Austrian Open ab. Aber auch der Nachwuchs schläft nicht, wie sich bei der International Bratislava Open zeigte. Abseits der großen Sporthallen trat Obmann Dietmar Brandl zur Prüfung auf den 6. Dan an, und darf sich nunmehr Großmeister nennen.

Savo Kovacevic überzeugt auf internationaler Bühne
Am 13. und 14. Juni fanden in Schwechat die International Austrian Open Poomsae statt. Das zweitägige Turnier war schon in den letzten Jahren ein richtungsweisendes gewesen und sollte auch 2015 als Probelauf für die zwei Wochen darauf beginnende Europameisterschaft in Serbien fungieren. Für den Tangun Tulln startete am zweiten Turniertag das junge Talent Savo Kovacevic in drei Klassen. Im Einzelbewerb fand er sich in der Juniorenklasse als einer von 30 Startern wieder, was ihn aber nicht verunsichern konnte. Für das Semifinale qualifizierte sich Kovacevic mit dem elften Platz in der Vorrunde, in welcher die Poomsae Taebaek und Koryo, beides technisch höchst anspruchsvolle Bewegungsformen, zu zeigen waren.
Da ins Finale jedoch nur die besten acht vorrücken, war dem Tullner bewusst, dass eine Leistungssteigerung im Halbfinale vonnöten wäre, um auch diese Runde zu überstehen. Doch auch in dieser Drucksituation behielt der Tullner die Nerven. Mit vollem Einsatz präsentierte er Taeguk Sa Jang, die vierte Schülerform, und Kumgang, eine Meisterform, die sich vor allem durch ihre vielen Hakdari-Sogi (Kranichstellung = Einbeinige Stände mit angezogenem zweiten Bein) auszeichnet. Der kraftvolle Auftritt Kovacevics wurde von den Punkterichtern belohnt. Eine Verbesserung um rund zwei Zehntel Punkte im Vergleich zur Vorrunde bedeutete, dass er sich an einigen Kontrahenten, darunter auch Nationalteamkollege Tobias Treu, vorbeischieben konnte. Der achte Platz war gleichbedeutend mit dem Einzug ins Finale!
Dort waren Taeguk Pal Jang und Taeguk Oh Jang zu zeigen, zwei Formen, die dem jungen Tullner liegen. So konnte er sich auch hier noch einmal über eine Verbesserung im Klassement auf den siebten Platz in der Endwertung freuen. Über alle drei Runden unangefochten an der Spitze blieb der Oberösterreicher Andreas Brückl, wie Treu ein guter Freund und Trainingspartner Kovacevics. Das Tullner Talent zum Einzelbewerb: „Die Konkurrenz war unglaublich stark. Vor allem die Deutschen und die Dänen zeigten wieder, was sie drauf haben. Umso cooler finde ich, dass ich es schaffe, auf diesem Top-Niveau mitzuhalten. Ich habe wieder wertvolle Erfahrungen gesammelt!“

Auch im Paar- und Teambewerb top
Neben dem Einzelbewerb gibt es im Poomsae-Bereich auch Paar- und Teambewerbe, bei welchen neben der üblichen Exaktheit der Einzeltechniken sowie der Präsentation auch noch Synchronität und Harmonie der gemeinsam Auftretenden bewertet werden. Kovacevic startete im Paarlauf mit seiner Stockerauer Trainingskollegin Nina Reinsperger. In der Klasse mit zwölf Startern belegten die beiden im Halbfinale den fünften Platz und zogen souverän ins Finale ein. Dennoch gaben sie sich nicht mit dieser Platzierung zufrieden, da in Anlehnung an andere große internationale Turniere, bei welchen die Semifinali und Finali im K.O.-System ausgetragen werden, sowohl für den dritten als auch den vierten Platz gleichbedeutend Bronzemedaillen vergeben werden.
Dafür galt es aber, knapp zwei Zehntel auf eines der beiden eng beieinander liegenden deutschen Paare auf den Rängen drei und vier aufzuholen, was einer Herkulesaufgabe gleichkommt. Mit einer präzisen und überaus synchronen Taeguk Sa Jang gelang es den beiden tatsächlich, das deutsche Paar Hottmann/Tragkos um wenige Hundertstel Punkte zu überholen. Was bei der letzten zu präsentierenden Form, Kumgang, folgte, war eine reine Nervenschlacht. Schlussendlich gelang es dem österreichischen Paar jedoch, unsere Nachbarn – wenn auch denkbar knapp mit einem Vorsprung von sieben Hundertstel – auf Distanz zu halten. Der verdiente Lohn: Die Bronzemedaille! Eine letzte Kategorie war noch ausständig: Der Teambewerb, bei der Savo Kovacevic mit seinen guten Freunden, den Oberösterreichern Tobias Treu und Andreas Brückl an den Start ging. Mit ihnen in der Klasse starteten das serbische, das bulgarische sowie das dänische Nationalteam und Vertreter des bayrischen Taekwondoverbands. Da bei fünf Startern sofort ein Finale gelaufen wird, galt von Anfang an höchste Konzentration. Zu demonstrieren waren die Formen Taebaek und Taeguk Sa Jang. Schon bei der ersten Form kristallisierten sich die Anwärter auf Gold heraus, denn das dänische und das österreichische Team lagen mit 6,37 respektive 6,33 Punkten uneinholbare vier Zehntel vor den drittplatzierten Deutschen, noch weiter abgeschlagen die Serben und Bulgaren. So musste die letzte Form die Entscheidung über die Goldmedaille bringen. Hier stahl das dänische Team jedoch allen die Show. Mit einer überwältigenden Synchronität bei gleichzeitiger vollkommener Exaktheit ließ es die Österreicher doch klar hinter sich. Dennoch durfte sich Kovacevic über seine zweite Medaille an diesem Tag freuen. Und es kam noch besser: Mit ihrer tollen Leistung empfahlen sich die drei unübersehbar für die Europameisterschaft – und tatsächlich, die Nominierung flatterte nur wenige Tage später ins Haus!

Tulln auch hinter der Bühne gefragt
Dass der Tangun Tulln aber nicht eigenbrötlerisch nur auf die eigenen Erfolge wert legt, sondern sich auch der Arbeit für den Sport Taekwondo selbst verschrieben hat, zeigte sich an diesem Wochenende einmal mehr. Einerseits halfen die fleißigen Hände des Tangun Tulln schon am Freitagnachmittag beim Aufbau, andererseits waren fünf Tullner als Technical Assistants, also als jene Personen, die sich um den reibungslosen Ablauf der EDV kümmern, im Einsatz. Nicht zuletzt leistete auch der Obmann des Vereins, Dietmar Brandl, als International Referee seinen Beitrag zum Gelingen dieses wichtigen Turniers.

Auch im Ausland Spitze: Kämpfer rocken Bratislava
Während Savo Kovacevic im Poomsae-Bereich seine Klasse wieder einmal unter Beweis stellen konnte, reisten die Tullner Kämpfer schon eine Woche davor, am 06.06.2015, zur International Bratislava Open in die Slowakei an. Die sechsköpfige Mannschaft durfte sich am Ende über insgesamt viermal Edelmetall freuen, was angesichts der Größe und Bestbesetzung des Turniers ein durchaus erfreuliches Ergebnis ist. „Für einige der Kämpfer war es der erste Einsatz im Ausland, was besonders für die Jungen zusätzlichen Druck darstellt: Fremde Gesichter, fremde Sprache, all das trägt natürlich zu gesteigerter Nervosität bei. Noch dazu durfte in den jüngsten Alterskategorien nicht zum Kopf gekickt werden, was vermutlich nationale rechtliche Gründe hat, aber auf internationaler Ebene unüblich ist und somit auch nicht trainiert wird“, so Coach Beatrix Morbitzer.
Starke Kontrahenten gleich zum Start
Wenig Glück mit der Kampfauslosung hatten die beiden erfahrenen Tullner Sandra Petrovic und Nicolas Walzl. Beide trafen schon früh auf spätere Finalteilnehmer und mussten sich jeweils doch vergleichsweise klar geschlagen geben. Dennoch schaute am Ende noch für beide der vierte Platz heraus. Auch Noah Morbitzer hatte es gleich zu Beginn mit einem harten Brocken zu tun, bewies aber Kampfgeist und so reichte es schlussendlich immerhin für Bronze und die erste Medaille des Tages für den Tangun Tulln – es sollte nicht die letzte bleiben. Denn für den jüngeren Bruder Noahs, Jason Morbitzer, lief es noch besser. Er setzte sich im Halbfinale klar gegen seinen Kontrahenten durch und lieferte sich im Finale einen erbitterten Kampf um Gold, in welchem er schließlich doch den Kürzeren zog. Dennoch durfte er sich über Silber auf internationaler Ebene freuen, was ein Riesenerfolg für den Siebenjährigen ist. Auch Teamkollege Bernd Kiener sicherte sich seine Silbermedaille.

Tamino Katholitzky sorgt für Jubel
Was an diesem Tag noch fehlte, war das schönste aller Edelmetalle: eine Goldene. Doch einen Pfeil hatte der Tangun Tulln noch im Köcher. Der achtjährige Tamino Katholitzky startete in der Klasse Schüler bis 34kg, wo er schon im Halbfinale einem starken Gegner aus der Slowakei gegenüberstand. Der Druck durch die ungewohnte Umgebung machte sich bemerkbar und Adam Chudik aus Kosice konnte sich mit einigen Punkten Vorsprung absetzen. So schien der Kampf schon früh entschieden. Coach Mohamed Saidi gab in der Pause vor der zweiten Runde noch einige Veränderungen in der Taktik vor, womit der Tullner sein Gegenüber überraschen konnte. Plötzlich waren es nur noch wenige Punkte, die es aufzuholen galt, um ins Finale einziehen zu können. Verunsichert durch die starken Angriffe von Katholitzky machte der Slowake einige Fehler, die jener prompt nutzte, und gleichzog. Und tatsächlich: Bis zum Ende der dritten Runde konnte sich der Tullner einen kleinen Vorsprung herausarbeiten, der reichte, um doch noch ins Finale aufzusteigen. Beflügelt von der Aufholjagd im Halbfinale ließ Katholitzky diesmal nichts anbrennen und holte sich in einem heißumkämpften Finish überlegen Gold!
Abseits der großen Bühne: Obmann Dietmar Brandl legt Großmeisterprüfung ab
Der Obmann des Tangun Tulln, Dietmar Brandl, durfte sich aber nicht nur über die Erfolge seiner Sportler freuen. Er selbst stellte sich der Prüfung auf den 6. Dan, welche er bei einem der höchsten Würdenträger Österreichs, gleichzeitig Präsident des Österreichischen Taekwondo Verbandes, nämlich Dr. Reza Zadehmohammad ablegte. Dieser fand an der Leistung Brandls nichts auszusetzen und so bestand dieser die Prüfung mit Bravour. Er darf sich fortan als Großmeister bezeichnen, eine Ehre, die nicht vielen zuteil wird.

Ergebnisse:
Int. Austrian Open Poomsae:
Savo KOVACEVIC:
SIBLER – Poomsae Team Junioren männlich mit Andreas Brückl und Tobias Treu
BRONZE – Poomsae Paar Junioren mit Nina Reinsperger
7. Platz – Poomsae Einzel Junioren männlich

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Int. Bratislava Open Kyorugi:
Tamino KATHOLITZKY:
GOLD – Kyorugi Schüler 2 bis 34 Kg

Jason MORBITZER:
SILBER – Kyorugi Schüler 1 bis 28 Kg
Bernd KIENER:
SILBER – Kyorugi jünger Kadetten 2 bis 39 Kg
Noah MORBITZER:
BRONZE – Kyorugi jüngere Kadetten 1 bis 39 Kg
Nicolas WALZL:
4. Pltz – Kyorugi Kadetten bis 41 Kg
Sandra PETROVIC:
4. Pltz – Kyorugi Junioren weibl. Bis 63 Kg

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