Chefkardiologe Mayr Gast beim Kamingespräch
5. Kamingespräch VHS St. Andrä-Wördern, Dienstag 17. April 2018, 20 Uhr, Kaminzimmer Untergeschoß Gemeindeamt
SANKT ANDRÄ-WÖRDERN (pa). Hilfe Herzinfarkt: Die Kamingespräche der Volkshochschule St. Andrä-Wördern sind zu einem Geheimtipp geworden. Nach der Vorstellung des neuen Besitzers der Burg Greifenstein im Februar war am 17. April Primarius Prof. Dr. Harald Mayr zu Gast. Mayr lebt seit rund 50 Jahren mit seiner Familie in Wördern. Er leitet die Klinische Abteilung Innere Medizin 3 der Uniklinik St. Pölten und war maßgeblich am Aufbau des Herzinfarkt-Notversorgungsnetzes in Niederösterreich beteiligt. So wurde um lebenswichtige Zeit zu sparen festgelegt, dass Betroffene von Rettung und Notarzt sofort in ein kardiologisches Kathederzentrum zu bringen sind. Mayrs Abteilung ist die einzige in Österreich, die jeden Tag rund um die Uhr einen der zwei Kathedertische am Laufen hat. 45 Fachärzte und Assistenten nehmen 7.000 Eingriffe – inklusive 700 Schrittmacher und Defibrillatoren sowie 260 Herzklappen – vor und betreuen 800 Herzinfarktpatienten im Jahr.
Schrittmacher, Defis, Stents und Herzklappen
Zusätzliche Sessel waren nötig, um allen interessierten Platz zu bieten. Aufmerksam verfolgten auch Bürgermeister Max Titz mit seiner Frau, die Gemeinderäte Martin Heinrich, Franz Semler, Franz Leitzinger, Alfred Kögl und Ernst Susicky das mit Grafiken, Fotos und Videos aufgelockerte Interview. Über Risikofaktoren – können bereits online selbst ermittelt werden, sparen aber nicht den Weg zum Kardiologen -, Vorsorge, die Arten von Infarkten und was sie für Schäden verursachen, über die Erstversorgung, bis hin zu den neuesten Modellen von Schrittmachern, Defis, Stents und Herzklappen, Nachsorge und Rehabilitation führte das von VHS-Leiter DI Dr. Karl Wachter und Gabriela Würth geführte Gespräch.
Plötzlicher Herztod
Ein Herzinfarkt führt zu 35 Prozent aller Todesfälle in Niederösterreich. Zwei Drittel sterben bereits in den ersten zwei Stunden, nach sechs Stunden ist der Herzschaden irreparabel: Das VHS-Kamingespräch mit dem Chefkardiologen Prof. Dr. Harald Mayr am Dienstag im Kaminzimmer des Gemeindeamtes St. Andrä-Wördern stimmte nachdenklich und zuversichtlich zugleich. Die Sterberate konnte in Niederösterreich dank strafferer Organisation der Erstversorgung und medizinischer Fortschritte seit 2003 gedrittelt werden.
Ein sogenannter „plötzlicher Herztod“ kommt aus heiterem Himmel. 15.000 Menschen im Jahr sterben daran. Bereits nach drei Minuten erleidet der Herzmuskel einen Schaden, nach fünf Minuten tritt der Tod ein. Daher ist Reanimation so schnell wie möglich wichtig. Mayr rät, sich nicht zu scheuen und sofort mit der Herzmassage zu beginnen.
Zu Gast beim nächsten Kamingespräch am 22. Juni wird der neue Leiter des Hagenthaler Chores Mag. Dr. Richard Böhm sein.
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