Bibliotheken sind gut frequentiert

- Maria Fellinger-Hauer ist die Leiterin der Bibliothek Goldwörth. Acht Frauen arbeiten hier ehrenamtlich.
- hochgeladen von Gernot Fohler
GOLDWÖRTH (fog). Vom 15. bis 21. Oktober findet zum siebten Mal "Österreich liest", eine Initiative des Büchereiverbands, statt. Maria Fellinger-Hauer leitet die Öffentliche Bibliothek in Goldwörth ehrenamtlich. Hauptberuflich ist die Goldwörtherin in der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken, einer Einrichtung der Diözese Linz, beschäftigt und setzt sich viel mit dem Thema Lesen auseinander. Die Gefahr, dass durch die elektronischen Medien weniger gelesen wird, sieht sie nicht: "Wahrscheinlich wird heute mehr gelesen als je zuvor, weil der Gebrauch von Facebook, SMS & Co ohne Lesefähigkeit nicht möglich ist. Allerdings zum Bücherlesen muss man die Kinder mehr motivieren als früher." Das gesamte Leseverhalten wird durch Bibliotheken nicht erfasst, weil es etwa Vielleser gibt, die alle Bücher kaufen.
Die Bibliothek im Pfarrheim in Goldwörth wird gut genutzt. Durchschnittlich zehn Prozent der Österreicher entlehnen in Bibliotheken, in Goldwörth sind es sogar 25 Prozent. Generell stiegen in Oberösterreich in den vergangenen 20 Jahren nicht nur die Zahlen der Medien erheblich, sondern auch die Entlehn- und Benutzerzahlen. In den Bibliotheken in Oberösterreich wird teilweise heute doppelt so viel entlehnt wie im Jahr 1993. 3500 Euro Förderungen jährlich erhält etwa die Bibliothek in Goldwörth vom Land Oberösterreich. Im Bundesländervergleich ist das gut, aber ohne Ehrenamtliche würde es nicht funktionieren.
Ob ein Buch bei den Leuten begehrt ist, hängt laut Fellinger-Hauer "sehr stark davon ab, wie es am Markt beworben wird". Beispielsweise die Harry Potter Bücher waren ein Selbstläufer. "Entscheidend ist auch, wie und wo die Medien in der Bücherei präsentiert werden", so die Goldwörtherin. Wichtig sei ebenso die Selektion. Bei jährlich 80.000 Neuerscheinungen im deutschsprachigen Raum ist diese nicht leicht. Sach- und Kinderbücher veraltern heute schnell. Die Bibliothekarin: "Kinder wollen keine alten Bücher lesen." Die äußere Aufmachung der Medien sei wichtiger geworden."Die Geschichte des Räuber Hotzenplotz ist 50 Jahre alt und ist noch immer begehrt, weil das Buch moderner aufgemacht ist." Maria Fellinger-Hauer betont auch die soziale Komponente einer Bibliothek. "Sie ist ein Treffpunkt im Dorf – viele lernen sich hier kennen."
Im Rahmen von "Österreich liest" veranstaltet die Öffentliche Bibliothek Goldwörth am Donnerstag, 18. Oktober, um 20 Uhr einen literarischen Krimiabend mit O.P. Zier. Der Salzburger machte mit seinen Büchern "Tote Saison (2007) und "Mordsonate" (2010 auf sich aufmerksam. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von Stefan Reindl an der Violine. Eintritt inklusive Buffet (VVK 7 Euro, AK 9 Euro).
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