Biker-Tod: Unmut bei den Maisbauern

Johann Allerstorfer: "Saatmais ist nicht das Problem, sondern Konsummais."
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FELDKIRCHEN/GOLDWÖRTH (fog).Eine unheimliche Serie an tödlichen Verkehrsunfällen schockiert derzeit die Feldkirchner und Goldwörther. Vor eineinhalb Wochen erwischte es einen Goldwörther Motorradfahrer. "Zuerst muss es immer Tote geben, damit eingeschritten wird", übt Feldkirchens Bürgermeister Franz Allerstorfer Kritik an der Verkehrspolitik im Bezirk. Ende Juni verunglückte eine zehnjährige Schülerin in Bergheim tödlich. Jetzt wird bei der viel kritisierten Kreuzung Bergheimer Straße/Aschacher Straße (B131) ein Fahrbahnteiler errichtet. Schulkolleginnen sammeln seither mit Unterstützung ihrer Eltern Unterschriften für ein 70 km/h-Tempolimit. Wahrscheinlich haben sie damit keinen Erfolg, denn: "Unfallhäufungsstellen werden vorrangig baulich entschärft und erst in zweiter Linie mit Tempolimits", sagt Bezirksverkehrsreferentin Andrea Außerweger. Auch im tödlichen Bereich auf der Goldwörther Straße sei vorerst kein "70er" geplant. Die Verkehrsreferentin: "Geschwindigkeiten regeln nicht das Problem von Sichten." Scharf kritisiert wurden nach dem tödlichen Motorradunfall die Feldkirchner und Goldwörther Maisbauern. Bürgermeister Allerstorfer forderte vor Kurzem einen drei Meter Abstand zwischen Kukuruz und Straße. "In diesem Bereich könnte man Erdäpfel oder Soja pflanzen", so der Ortschef. Und: "Ein Menschenleben ist mehr wert als der Profit."
Dem Vorschlag von Allerstorfer entgegnet Bezirksbauernobmann Josef Gossenreiter, dass man Erdäpfel aufgrund der Fruchtfolge nur alle fünf Jahre auf dem selben Acker anbauen könne. Zum Unfall sagt Gossenreiter, dass dieser natürlich tragisch sei, aber wenn man den Maisanbau neben der Straße verbietet, dann müsste man zum Beispiel auch Lkw in der Stadt verbieten: "Die stellen auch ein Sichtproblem dar." In Feldkirchen ist nach dem Unfall auch eine Diskussion unter den Maisbauern entfacht. Saatmaisbauern wollen sich von Konsummaisbauern abgrenzen.
"Konsummais wird bis zu vier Metern hoch, Saatmais dagegen nur bis zu zwei Metern", so der Freudensteiner Maisbauer Josef Allerstorfer. "Im Kreuzungsbereich und an gefährlichen Stellen", sehe er Anbau-Verbote ein, aber einen generellen drei Meter Abstand zur Straße hält der Landwirt für überzogen. Bürgermeister Allerstorfer, der mit dem Maisbauern nicht verwandt ist, entgegnet, er kenne auch gefährliche Sichtbehinderungen in der Gemeinde, die durch Saatmais verursacht werden. Bezirksbauernobmann Gossenreiter meint, dass es nichts bringe, wenn sich Maisbauern gegenseitig ausspielen.

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