Bürger-SMS bei Hochwasser
Beim nächsten Hochwasser sollen Kurznachrichten per Handy eine sichere und rasche Info ermöglichen.
OÖ. Wie bereits im Vorjahr angekündigt, stellt der OÖ. Zivilschutz künftig Bürgermeistern eine neue Möglichkeit zur raschen Information seiner Gemeindebürger zur Verfügung. "Die Anmeldung soll über das Gemeindeamt laufen. Die Gemeinde erfasst eine Handynummer pro Haushalt und kann direkt an die Betroffenen eine SMS über ein aktuelles Ereignis senden. "Damit können Bürgermeister per SMS informieren, warnen oder beruhigen", sagt Zivilschutz-Präsident Michael Hammer. „Im Bedarfsfall können damit bis zu 1.000 Personen pro Sekunde benachrichtigt werden. Das System ist eine Onlinelösung mit zentralem Server des OÖ. Zivilschutzverbandes und Direktanbindung zu den Mobilfunkbetreibern“, erklärt Geschäftsführer Josef Lindner, „bei Katastrophenfällen, Notsituationen, besonderen Ereignissen kann der Bürgermeister auf ein jederzeit verfügbares und kostengünstiges Infosystem zugreifen.“ Bis zu 160 Zeichen kann ein Bürger-SMS beinhalten. Ab Herbst soll das System installiert werden können. Bürger erfahren Genaueres über die jeweiligen Gemeindezeitungen.
Das Bürger-SMS soll im Gegensatz zu Informationen über Facebook & Co eine verlässliche Quelle sein. Hammer: "Beim Juni-Hochwasser entstand über Facebook das Gerücht, dass die Voest-Brücke bald gesperrt wird. Fluchtartig haben viele die Arbeitsstätte verlassen um nach Hause zu kommen. Der Verkehr ist zusammengebrochen." Solche Falschmeldung sollen künftig vermieden werden. Allerdings wird die Stadt Linz vorerst nicht dabei sein, so Hammer.
Hochwasser: Stärkung der Eigenvorsorge in der Bevölkerung
„Einen absoluten Schutz vor Hochwasser wird es nie geben“, sagt Hammer. Somit möchte der OÖ. Zivilschutz in allen Bereichen der Katastrophen- und Naturereignisse das Bewusstsein der Bevölkerung in Sachen Prävention stärken. Der Safety-Ratgeber „Hochwasser“ bietet eine umfangreiche Anleitung zur vorbeugenden Eigenvorsorge, zeigt aber auch Handlungsmöglichkeiten in einem bestehenden Katastrophenfall auf.
Der Ratgeber bietet eine Ausrüstungsliste für den Selbstschutz. „Die Informationen reichen von der Ersatzbeleuchtung, -heizung, einem Notrufsignalgeber bis hin zu Kommunikationsmittel und dem wichtigen Notvorrat. Auch Arbeitsutensilien wie Material zum Hochbocken, Materialien zum Verschließen von Gebäudeöffnungen und den passenden Pumpen samt Zubehör werden erklärt.“, erläutert OÖ. Zivilschutz-Vizepräsident LAbg. Alexander Nerat.
Bedeutung Zivilschutz-Sirenensignale
Unerlässlich im Katastrophenfall ist die Beachtung der Zivilschutz-Sirenensignale. „Eine vor kurzem veröffentlichte Studie ergab, dass ein im Katastrophenfall ertönendes Zivilschutz-Sirenensignal 85 Prozent der befragten Österreicher nicht richtig zuordnen konnten. Hier müssen wir ansetzen – die Zivilschutz-Sirenensignale müssen in der Bevölkerung stärker verankert werden“, sind Hammer und Nerat einig. Dementsprechend wurden die Infografiken zu den Zivilschutz-Sirenensignalen überarbeitet, diese sind in der neuen Hochwasserbroschüre bereits ersichtlich.
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