Wildunfälle
Enorme Kräfte bei einem Crash mit Wildtieren

In Wildwechselzonen sollte man achtsam fahren. | Foto: xeipe/panthermedia
  • In Wildwechselzonen sollte man achtsam fahren.
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Der Herbst erfordert besondere Vorsicht im Straßenverkehr. Die Gefahr des Wildwechsels steigt.

URFAHR-UMGEBUNG. 43 Personen haben sich 2020 auf Oberösterreichs Straßen im Zuge eines Wildunfalls verletzt, eine Person verunglückte tödlich. Und rund 15.554 Wildtiere kamen bei einer Kollision mit einem Fahrzeug zu Schaden, darunter auch 2.308 Rehkitze. "Gerade jetzt, wenn die Tage wieder kürzer werden, steigt die Gefahr des Zusammentreffens mit Wildtieren auf Straßen stark an", erklärt Bezirksjägermeister Franz Burner aus Engerwitzdorf. Denn viele Felder sind abgeerntet, die den Tieren über den Sommer Schutz boten. "Nun suchen sie neuen Einstand", so Burner. Außerdem hätten beispielsweise Rehe ihre Routen, die sie immer zur selben Zeit bestreiten. "Durch die Zeitumstellung verlagert sich das Ganze in die Dämmerung, und da werden sie von Autofahrern natürlich nicht so schnell erkannt wie tagsüber", weiß der Engerwitzdorfer.

Gefährliche Strecken in Urfahr-Umgebung

Im Bezirk Urfahr-Umgebung gibt es einige Strecken, auf denen vermehrt Wildwechsel herrscht. "Zum Beispiel die Felberstraße zwischen Treffling und Katsdorf oder auch die Alte Linzer Straße in der Nähe des Garnisonsübungsplatzes in Treffling", sagt Burner. Unfallhäufungsstellen sind außerdem neben der B126 zwischen Zwettl und Bad Leonfelden auch die Gusentalstraße zwischen Reichenau und Gallneukirchen sowie der Straßenabschnitt zwischen Traberg und Bad Leonfelden. Um Kollisionen zu vermeiden, sollten Verkehrsteilnehmer gerade auf solchen Abschnitten die Geschwindigkeit reduzieren. Oft seien Autofahrer auch zu sehr auf die Straße fokussiert und beobachten den Straßenrand zu wenig.

"So werden Tiere häufig zu spät gesehen. Quert ein Reh die Straße vor dem Auto, ist trotzdem weiterhin Vorsicht geboten. Selten sind die Tiere einzeln unterwegs – oft folgen weitere mit etwas Abstand."

An den gefährlichen Strecken wurden in den vergangenen Jahren bereits Wildwarngeräte montiert. "Diese reflektieren das Licht oder geben akustische Warnsignale ab und sollen so Unfälle vermeiden", sagt Burner.

Enorme Kräfte bei einem Aufprall

Die Kräfte, die bei einer Kollision mit Wild auf das Fahrzeug einwirken, werden häufig unterschätzt. "Trifft man mit 50 km/h auf einen 20 Kilogramm schweren Rehbock, wirkt eine halbe Tonne auf Fahrzeug und den Fahrer. Bei 100 km/h beträgt die Aufprallwucht zwei Tonnen", erklärt Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC-Fahrtechnik. Die größte Gefahr entsteht aber durch riskante Ausweichmanöver.

"Die Folgen für Autoinsassen und andere Verkehrsteilnehmer sind dramatisch, wenn man von der Fahrbahn abkommt, im Gegenverkehr landet oder einen Baum am Straßenrand touchiert. Wenn der Bremsweg nicht mehr ausreicht, ist es unter Umständen besser, einen Zusammenstoß mit dem Tier in Kauf zu nehmen", gibt Frisch zu bedenken.

Ist eine Kollision mit einem Wildtier unvermeidlich, sollte man laut ÖAMTC stark bremsen, das Lenkrad gut festhalten und auf Kurs bleiben. Der Club rät, gerade in Zeiten erhöhten Wildwechsels, die richtige Beleuchtung zu verwenden und zum Vordermann einen großen Abstand zu halten. Nach einem Wildunfall ist Folgendes zu tun: nach Möglichkeit an sicherer Stelle halten, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, Unfallstelle mit dem Pannendreieck absichern, eventuell verletzte Personen versorgen und Polizei (oder wenn bekannt, den Jagdaufseher) verständigen, auch wenn das Tier weiterläuft. Verletzte Tiere sollte man nicht berühren. Wer ein verletztes oder getötetes Wild mitnimmt, macht sich strafbar.

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