Ruder WM 2019
Es bleibt den Ottensheimern etwas nachhaltig
OTTENSHEIM (fog). 50.000 erwartete Zuschauer – das geht natürlich an der 4.700-Einwohner-Gemeinde nicht ganz spurlos vorbei. "Es ist eine Top-Veranstaltung, die unseren Bekanntheitsgrad enorm erhöht", sagte Bürgermeister Franz Füreder (ÖVP) nach der WM-Eröffnungsfeier und den ersten Vorläufen. Landtagsabgeordnete Ulrike Böker (Grüne) fügte dem hinzu, dass es der Donaugemeinde Internationalität verleihe.
Hotel fehlt in Ottensheim
Wovon Ottensheim nachhaltig profitieren könnte, ist das neue Leistungszentrum für Rudern und Kanu, das nach der WM vom WSV Ottensheim zu einem Kompetenzzentrum für den Wassersport ausgebaut werden soll. 170.000 Euro werden nochmals hineingesteckt. 60 Prozent davon fördert die Region Urfahr-West. Das könnte der Nachwuchsarbeit einen Schub geben und Ottensheim käme in einen regelmäßigen Regattazyklus. Möglicherweise investiert früher oder später jemand in ein Hotel oder Hostel. So etwas fehlt, sind sich alle einig. Das Hotel zum Schwarzen Adler, der Rodlhof, der Donauhof und Privatzimmervermietungen zusammen, haben nicht mehr als 100 Betten. Die Wertschöpfung der Ruder-WM, die laut OÖ-Tourismus 15 Millionen Euro betragen soll, bleibt großteils in Linz. "Wir erhoffen uns schon Tagesgäste, die sich auch das Ortszentrum anschauen. Aber die meisten Besucher übernachten und konsumieren in Linz", sagt Hotelchef und Wirt Christoph Hager vom Schwarzen Adler.
Linz ließ aus
Die Stadt Linz war bei der WM-Eröffnungsfeier weder mit dem Bürgermeister noch mit einem Vizebürgermeister vertreten. Das ärgerte auch Ortschef Füreder: "Linz profitiert am meisten und außerdem heißt es Ruder-WM Linz-Ottensheim."
Am touristischen "Kuchen" mitnaschen könnten umliegende Orte durch das Programm "Meet The Locals", ebenso organisiert von der Region Urfahr West. Schuhplatteln, Lama-Trekking oder ein Tag ein Bauer sein, sind unter anderem im Programm. "Amerikaner, Kanadier und Australier sind davon begeistert. Zu empfehlen ist es auch Urfahranern. Wir stehen am OÖ-Tourismusstand bei der Regattastrecke", so Urfahr-West-Geschäftsführerin Sigrid Gillmayr.
Super Rahmenprogramm
Als großes Plus kristallisierte sich das kulturelle Programm #wirsindteildesganzen heraus, das Vizebürgermeister Klaus Hagenauer (proO) und Gigi Gratt zusammenstellten. Tanz, Skulpturen, LandArt und Fotos vom Rodlgelände bis zur Regattastrecke, die volle Pfarrkirche bei Martin Glasers Uraufführung und die täglichen Straßenkonzerte auf dem Marktplatz waren und sind noch bis Samstag Highlights. "Weil auch die Nachfrage aus Wilhering so stark ist, werden Freitag und Samstag zusätzliche Fähren um 24 Uhr nach Wilhering eingeschoben", so Vizebürgermeister Hagenauer.
Panoramabrücke bleibt
Die Panoramabrücke für Fußgänger und Radfahrer über die Rodl bleibt ebenso nach der WM bestehen. Die Holzbrücke, die insgesamt 345.000 Euro kostet, wurde mit 200.000 Euro EU-Leader-Geldern der Region Urfahr West gefördert. Zu diesem Projekt zählen auch ein Kunstpfad, der noch nicht fertig ist und ein Naturbadezugang beim Rodlspielplatz.
Eine kleine Kritik müssen sich die WM-Veranstalter wegen dem Prädikat "Green Event" gefallen lassen. Die Auflagen dazu wurden vielleicht sogar erfüllt, aber die Besucher müssen ihre Autos großteils auf der grünen Wiese parken und der Strom für die E-Autos am Gelände kam von einem Notstromaggregat.
• Zirka 2.000 Athleten und Betreuer mit 521 Booten aus 80 Ländern
• 400 Medienvertreter vor Ort und 26 TV-Stationen, 200 Millionen TV-Zuseher weltweit
• 400 freiwillige Helfer
• Mehr Infos zur WM:
www.wrch2019.com
• Kulturelles Programm:
www.ottensheim.at
Informationen zu "Meet The Locals":
www.rowing.donauguides.com
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