Gallneukirchen erstickt im Verkehr
Die Bewohner des Tannenwegs wehren sich gegen starken Pendlerverkehr.
GALLNEUKIRCHEN (fog). Die Gusenstädter kämpfen seit Jahren mit einem Verkehrsproblem, das immer schlimmer wird. Besonders betroffen ist der Bereich Tannenweg, der sich als "Schleichweg" für Pendler, vor allem aus den Gemeinden Alberndorf und Ottenschlag, eingebürgert hat.
Beim Kreisverkehr auf der Prager Bundesstraße (B125) in Gallneukirchen nützen die Alberndorfer Pendler von Linz kommend nicht die Umfahrung über die Anton-Riepl-Straße, sondern biegen nach links ein und kommen über die sehr enge Gusenstraße weiter bis zum Freizeitgelände, wo sie die Reichenauer Straße überqueren und dann über den Tannenweg bis zur Alberndorfer Straße gelangen. "Die eigentliche Umfahrung ist wirkungslos", sagt der Postenkommandant der Gallneukirchner Polizeiinspektion Hermann Fürnhammer.
Einer der verkehrsgeplagten Anrainer im Tannenweg ist der bekannte Profi-Mountainbiker Roman Rametsteiner: "Teilweise fahren sie im Tannenweg bis zu 70 Stundenkilometer, obwohl es ein 30 km/h-Tempolimit gibt." Darüber hinaus soll den Anrainern vor der Gemeinderatswahl im Jahr 2009 ein Verkehrskonzept versprochen worden sein, "aber nichts ist geschehen". Rametsteiner und seine Nachbarn sammelten Unterschriften und sprachen des öfteren bei Bürgermeisterin Gisela Gabauer vor. Die Tannenweg-Anrainer fordern seit längerem auch einen Gehweg. Mütter, wie etwa Ute Suppersberger, bangen um ihre Kinder auf dem Weg zur Schule. Suppersberger: "Ich habe jeden Tag ein ungutes Gefühl, wenn ich meine Kinder losschicke."
Die 30er-Beschränkung auf den Boden zu malen, soll laut Bürgermeisterin nicht viel bringen, weil die Farbe sehr schnell wieder verschwinde, aber ein Gehweg ist laut der Ortschefin geplant. Das Diakoniewerk will den Obstgarten verkaufen, der in Bauparzellen umgewidmet wird. Zusätzliche Bewohner werden sich ansiedeln. "Ein Gehweg ist in Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk im Entstehen", sagt Gabauer. Außerdem habe die Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung bereits Verkehrserhebungen durchgeführt. Gabauer: "Laut Analyse war es im Tannenweg nicht so arg". Die Bürgermeisterin spricht sich gegen ein generelles Durchfahrverbot aus, "weil sich der Durchzugsverkehr nur verlagern würde, zum Beispiel auf das Schulfeld". An einem großen Verkehrskonzept werde laut der Ortschefin in der Gemeinde gearbeitet.
Die Anrainer des Tannenwegs machen auch der Polizei Vorwürfe, dass sie das Tempolimit zu wenig kontrolliert. Kommandant Fürnhammer widerspricht: "In der Gusenstraße und im Tannenweg wird hin und wieder kontrolliert. Es kann nicht immer ein Beamter dortstehen.
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