Gegen den Trend: Kein Ärztemangel in Urfahr-Umgebung

Bernhard Schütz, Ärztesprecher in Urfahr-Umgebung | Foto: Alexander Kaiser/lichtlinien.at
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URFAHR-UMGEBUNG (fog). In dünner besiedelten Gebieten des Mühlviertels ist es oft schwer, einen Nachfolger für einen pensionsreifen Hausarzt zu finden. In Urfahr-Umgebung gibt es da zur Zeit weniger Probleme. Die Stadtnähe ist natürlich für die Mediziner attraktiv – viele Ärzte leben selbst im sogenannten "Speckgürtel" von Linz. "Der Hauptgrund ist aber die Umstellung auf das HÄND-System vor zwei Jahren", so der Bezirkssprecher der Ärzte, der Kirchschlager Hausarzt Bernhard Schütz.
Durch den "Hausärztlichen Notdienst" (HÄND) müssen die 24 Vertragsärzte im Bezirk keine Nachtdienste mehr machen. In Urfahr-Umgebung seien derzeit, inklusive den Nichtvertragsärzten, 60 Ärzte im Einsatz. "Das bedeutet eine deutliche Reduktion der Dienste für die Ärzte", betont Schütz. Auch die Hilfestellung für Jungärzte funktioniere im Bezirk sehr gut. "Wir haben ein gutes Netz aufgebaut", sagt der Kirchschlager Arzt. Viel hält Schütz von der sogenannten "Lehrpraxis", die es noch nicht lange gibt und die jungen Turnusärzten den Einstieg erleichtere.
Denn der Schritt in die Selbstständigkeit ist kein leichter. "Die Jungärzte müssen Geld investieren, haben Auflagen und müssen sich um Mitarbeiter kümmern", weiß Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer OÖ um die Herausforderungen. Der Beruf habe aber mehr schöne Seiten, so Niedermoser, so zum Beispiel der persönliche Kontakt mit den Patienten.

Bewährte Gruppenpraxen

Die junge Allgemeinmediziner-Struktur des Bezirks hängt auch mit gelungenen Nachfolgeregelungen zusammen. Als Übergang führen der Arzt, der in Pension geht und der Nachfolger eine dreimonatige Gruppenpraxis. "Das hat sich bewährt", meint Bezirksärztesprecher Schütz. Gruppenpraxen gab es in letzter Zeit einige, wie zum Beispiel in Bad Leonfelden, Herzogsdorf und Ottensheim (siehe Zur Sache rechts).
Die nächste Gruppenpraxis startet schon im April in Puchenau. Denn Rupert Schönbeck geht ab 1. Juli 2018 in Pension. Nachfolgerin Hanna Grünzweig ordiniert von April bis Juni bereits donnerstags und freitags – Montag bis Mittwoch weiterhin Schönbeck. Zudem ist die Praxis in der Gartenstadt 2 künftig barrierefrei, weil ein Lift eingebaut wird. "Ich habe einen guten Eindruck", meint auch Bürgermeister Gerald Schimböck. Ein breites Angebot an Ärzten sei wichtig. Immerhin leben in der Gartenstadt Puchenau 2.000 Einwohner.
Bei den Fachärzten tun sich die Bewohner der stadtnahen Gemeinden leichter. In stadtferneren Gegenden sei auch der Wunsch nach zusätzlichen Fachärzten immer ein großes Thema, weiß Bezirksärztesprecher Schütz. "Im Raum Bad Leonfelden könnten wir einen Internisten und einen Orthopäden gut brauchen."

Übergaben von Ordinationen im Bezirk Urfahr-Umgebung:

• Bad Leonfelden: von Hermann Reingruber auf Dorothea Ganser (2015)
• Herzogsdorf: von Christian Nöbauer auf Wolfgang Weigl (2017)
• Ottensheim: von Franz Allerstorfer auf Ronald Kurtz (2017)
• Puchenau: von Rupert Schönbeck auf Hanna Grünzweil (April 2018)
• Steyregg: Die Ordination von Rudolf Brandstetter ist gerade in Ausschreibung.

HÄND

Der "Hausärztliche Notdienst" (HÄND, Notruf 141) wurde vor zwei Jahren im Bezirk eingeführt. Zusätzlich zu den Ordinationszeiten haben die Hausärzte werktags am Nachmittag Bereitschaftsdienste organisiert. Auch an den Wochenenden und Feiertagen sind zusätzlich zwei Ordinationen, aufgeteilt in Nord und Süd, von 9 bis 12 Uhr und 17 bis 18 Uhr geöffnet.

Bernhard Schütz, Ärztesprecher in Urfahr-Umgebung | Foto: Alexander Kaiser/lichtlinien.at
Die Ordination von Rupert Schönbeck in der Gartenstadt 2 in Puchenau bekommt einen Lift eingebaut.
Von links: Reinhold Dessl, Georg Rath, Josef Rathgeb, Christine Haberlander, Willibald Danninger und Michael Kagerhuber bei der Eröffnung. | Foto: Raiffeisenbank Gramastetten Rodltal
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Vorzeigeprojekt
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