Großtat der Freiwilligen Feuerwehr beim Hochwasser – Eine erste Bilanz

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BEZIRK. Am Sonntag, 2. Juni, wurden 30 Feuerwehren mit 1000 Mann für Evakuierungs- und Vorbereitungsmaßnahmen im Bereich Ottensheim-Walding-Goldwörth-Feldkirchen alarmiert. Diese stemmten sich bis zum Umfallen gegen das Hochwasser. Es mussten 170 eingeschlossene Menschen mit in Sicherheit gebracht werden, dabei waren zwei Polizei- und ein Bundesheerhubschrauber sowie 20 Feuerwehrboote im Einsatz. In Pesenbach und Walding füllten Feuerwehrkräfte insgesamt 65.000 Sandsäcke.

Im Laufe des 3. Juni stieg der Pegel der Donau kontinuierlich an und überschritt jenen vom Jahrhunderthochwasser 2002. Durch das weitere Ansteigen des Pegels bis 3 Uhr des 4. Juni wurden im Bezirk Urfahr-Umgebung 600 Objekte überflutet, die Gemeinde Goldwörth war quasi zu 100 Prozent überflutet. Aufräumarbeiten waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich, die Arbeit der Feuerwehren konzentrierte sich auf die Versorgung der Eingeschlossenen mit dem Nötigsten. Mit Feuerwehrbooten wurden Lebensmittel, wichtige Medikamente und Wasser transportiert.
Nach dem Zurückweichen des Wassers wurde das gesamte Ausmaß der Katastrophe sichtbar. Mit Polizei- und Bundesheerhubschraubern wurden Erkundungs- und Aufklärungsflüge durchgeführt. Basierend auf den Eindrücken und Luftbildern dieser Flüge konnte mit der Planung der aufwendigen Aufräumarbeiten begonnen werden.

Am 5. Juni kamen die ersten Kräfte für Aufräumarbeiten zum Einsatz. In der Anfangsphase wurden vor allem die überfluteten Wohnräume gereinigt, hierfür waren 500 Helfer im Einsatz. Ab Donnerstag kamen dann weiter Helfer von Feuerwehr, Bundesheer, Samariterbund, Rotem Kreuz, Team Österreich und Freiwillige hinzu – die Gesamtanzahl stieg auf 1750 Personen pro Tag, die die Schäden, die das Wasser angerichtet hatte beseitigten. Versorgt wurden die Helfer von den Feldküchen des Landesfeuerwehrverbandes und des ASB Wien. Zusammen wurden pro Tag bis zu 1800 Mittagessen, 2000 Lunchpaktete sowie Frühstück und Abendessen ausgegeben. Weiters wurde das Kriseninterventionsteam und Notfallseelsorger angefordert, die sich um die psychisch stark belasteten Hochwasserbetroffenen und Helfer kümmerten. Durch die perfekte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen sowohl im Einsatzstab als auch bei den jeweiligen Einsatzstellen konnten die Aufräum-, Reinigungs- und Auspumparbeiten verhältnismäßig schnell abgeschlossen werden.

Nach einer Woche, mit 10. Juni waren von den ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr, des Samariterbundes, des Roten Kreuzes, des Team Österreich sowie vielen weiteren Freiwilligen über 70000 unentgeltliche Stunden geleistet worden. Das Bundesheer war mit über 20000 Mannstunden zur Stelle.
Durch das Hochwasser wurde der größte Teil der Trinkwasserversorgung lahm gelegt. Das Rote Kreuz und das Bundesheer haben am 10. und 11. Juni eine eine Trinkwasseraufbereitungsanlage und vier Abgabestellen aufgebaut und in Betrieb genommen.

Eine weitere Belastung für die Feuerwehren in der Region stellten zwei Starkregenereignisse am Abend des 9. Juni und Morgen des 10. Juni dar, in den Gemeinden Walding und Feldkirchen gingen Muren ab und beschädigten Straßen und Häuser, wiederrum waren zahlreiche Feuerwehrkräfte sowie das Bundesheer mit schwerem Gerät mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Aufgrund der Vermurungen musste unter anderem die B131 zweimal gesperrt werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einsatzorganisationen und der Erfahrungen aus dem Jahr 2002 in Verbindung mit einer guten Ausstattung der Feuerwehren mit Spezialgeräten sowie Fahrzeugen der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten rasch und effizient geholfen werden konnte.

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