Flurreinigungen

Natur in Urfahr-Umgebung von Müll befreien

Derzeit finden mehr als 30 "Hui statt Pfui"-Flurreinigungsaktionen in Urfahr-Umgebung statt.

URFAHR-UMGEBUNG. Im Frühjahr gehen die meisten Flurreinigungen des Jahres über die Bühne. Die oö-weite Aktion "Hui statt Pfui" wird über die Bezirksabfallverbände (BAV) organisiert. Nach wie vor landet jede Menge Müll in der Landschaft – sogenanntes "Littering" (engl., to litter = wegwerfen). Problemzonen sind beispielsweise die Linz-Pendler-Routen, wie Lichtenbergs Bürgermeisterin Daniela Durstberger, auch BAV-Vorsitzende, weiß. "Entlang der Pachmayrstraße wird noch immer viel Müll aus dem Autofenster geworfen." Je breiter eine Straße, desto mehr Umweltsünden.

Ab 2025 kommt Einwegpfand

Eine Änderung des Verhaltens erhofft sich Durstberger durch die Einführung des Einwegpfands auf Einweg-PET-Flaschen und Alu-Getränkedosen ab 1. Jänner 2025. Das Pfand von 25 Cent wird nach Rückgabe wieder ausbezahlt.

32 Aktionen bezirksweit

In allen 27 Gemeinden des Bezirks gibt es "Hui statt Pfui"-Aktionen, so Johannes Wipplinger, Leiter der Geschäftsstelle des BAV. Bis dato sind in diesem Jahr 32 Aktionen angemeldet. "Alles was über die Vereine geht, läuft gut", sagt Wipplinger. Der BAV stellt Säcke und Handschuhe gratis zur Verfügung. Den gesammelten Müll übernimmt der BAV auch kostenlos. Meistens bringen ihn Bauhofmitarbeiter in Altstoffsammelzentren (ASZ).
Im Vorjahr wurden 3.200 Handschuhe ausgegeben – 1.200 an Erwachsene und 2.000 an Kinder. Wipplinger: "Mehr als 600 Kinder und Schüler waren allein in Feldkirchen im Einsatz." 65 gefüllte Säcke mit 477 Kilogramm Müll kamen in Feldkirchen zusammen. Die meisten Säcke im Jahr 2023, genau 100, wurden bei einer Flurreinigung in Hellmonsödt gefüllt.

Weniger Kuriositäten

Kuriose Funde gibt es zwar immer wieder bei den Aktionen, aber nicht mehr so schlimm wie früher. "Es gibt Orte, da ist bei jeder Flurreinigung ein Satz Reifen dabei", sagt Wipplinger. Fünf Euro kostet die Entsorgung eines PKW-Reifens samt Felge im ASZ.
Seit 40 Jahren ist Anton Grottenthaler, Obmann des Vereins Schönes Puchenau, bei den Flurreinigungen in der Gemeinde dabei. "In Puchenau hat es sich sukzessive gebessert. Heuer haben wir gerade 16 Säcke zusammengebracht, früher war es das Doppelte. Vor 20 Jahren wurden noch Autoreifen und Kühlschränke in kleine Bäche geworfen. Das gibt es heute nicht mehr." Auch Pfadfinder- und Volksschulkinder beteiligten sich in Puchenau bei Flurreinigungen. Nach der Müllsammlung im März lud der Verschönerungsverein zu Jause und Getränken ins Sportplatzbuffet ein.

In Altenberg veranstaltet die örtliche Landjugend jedes Jahr eine Flurreinigung. "Der meiste Müll wird entlang der Weitrager Bezirksstraße zwischen Altenberg und Gallneukirchen gefunden", sagt Organisatorin Lea Landl von der Landjugend. Kuriose Funde seien in Altenberg heuer ausgeblieben. "Im Vorjahr haben wir eine Geldbörse mit allen Ausweisen hinter einer Leitplanke gefunden." Wie sich herausstellte, hatte diese jemand gestohlen, nur das Geld genommen und einfach aus dem Autofenster geworfen.