Neunter Lauf mit 100 Perchten in Zwettl
Auf dem Zwettler Marktplatz tummeln sich am Freitag, dem 13. Dezember, etwa 100 Perchten.
ZWETTL (dur). Der Perchtenlauf findet heuer zum neunten Mal statt. "Angefangen hat es mit 30 Perchten, heuer werden etwa 100 Perchten erwartet", so Tourismusobmann Gerhard Zauner. Um 19 Uhr drehen sechs Gruppen ihre Runden. Mit dabei: die Rechberger Seeteufel, die Granitperchten aus Klaffer, die Mühlviertler Rauteifin aus St. Georgen, die Freistädter Hellfaces, Devils & Angels sowie die Diabolos aus Sandl. Die Diabolos, die von Anfang an in Zwettl dabei sind, gibt es seit 1989. Damals wurden Hausbesuche mit Gummimasken gemacht, erinnert sich Heimo Pils. 2002 gründete sich ein Verein, dem derzeit 38 Mitglieder angehören. Die Perchtengruppe wächst ständig, heuer sind fünf neue Mitglieder dabei, auch eine sechsköpfige Jugendgruppe gibt es.
Kein traditioneller Brauch
Eine Perchtentradition gibt es nicht in Zwettl. "Der Perchtenlauf ist in Oberösterreich nicht üblich, sondern ein Import aus Salzburg und Tirol. Bei uns werden die Läufe nur für den Fremdenverkehr durchgeführt", wissen Ursula Pötscher, Obfrau des Heimatvereins Urfahr-Umgebung und Alexander Jalkotzy von der Kulturabteilung des Landes. Perchten treten traditionell während der vier Rauhnächte zwischen 21. Dezember und 6. Jänner auf. "Bei uns finden die Perchtenläufe als Event bei Adventmärk-ten vorher statt", so Jalkotzy. In Zwettl sollte damit die Gastronomie gestärkt werden. "Wir haben gesehen, wie gut solche Läufe ankommen und wollten auch so etwas machen", so Zauner. Dies hat sich gelohnt. "Es gibt drei Standln, an denen Punsch und Essen verkauft wird. Es ist eine gute Werbung für uns Gastronomen", sagt Markus Hamberger vom Café Max am Marktplatz.
Publikumsmagnet für Ort
"Der Perchtenlauf würde schon abgehen, er ist ein Publikumsmagnet geworden", so Bürgermeister Arnold Weixelbaumer. Er sieht die Attraktion als Bereicherung für das Ortsleben und würde es begrüßen, wenn sich eine eigene Perchtengruppe zusammenfinden würde. Auch bei den Zuschauern kommt der Lauf gut an. "Alles ist super organisiert. Einziges Manko: Die Straße ist nicht abgesperrt und man muss sehr aufpassen, vor allem auf Kinder", schildert Erika Ganglberger ihre Eindrücke vom Vorjahr. Eine 30er-Beschränkung hat der Tourismusverein bei der Gemeinde beantragt. "Wegen einer Straßensperre ist der Verein nicht an uns herangetreten. Man kann auch nicht wegen allem die Straße sperren", so Weixelbaumer.
Perchtenläufe
Am Freitag, dem 6. Dezember, stürmen die Granitperchten das Hellmonsödter Partyhaus Cabrio. Im Almkönig in Bad Leonfelden treiben einige Perchten der Diabolos am selben Tag ihr Unwesen.
Etwa 25 Perchten liefern am Samstag, dem 7. Dezember, ab 17 Uhr am Gramastettner Marktplatz eine einstündige Show.
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