Sportverein Lacken ist der Ersatzwirt im Dorf
FELDKIRCHEN (fog). Als im Mai 2011 der letzte Wirt, das Gasthaus Pfoser, für immer die Pforten schloss, waren viele in Lacken froh, dass es die sogenannte "Sporthütte" der Stockschützen des SV Lacken noch gibt. 18 Mitglieder des Vereins schenken ehrenamtlich Mittwoch und Donnerstag von 19 bis 24 Uhr und seit nicht so langer Zeit auch am Sonntag nach der Kirche Getränke aus. Das Publikum setzt sich aus Jung und Alt zusammen. "Vor allem die Älteren haben nicht mehr gewusst, wo sie ihr Frühschoppen-Achterl nach der Kirche trinken sollen", sagt der Vereinsobmann Josef Ganhör, der selber auch im "Radl" für den Schankdienst eingeteilt ist. Der Dienstplan wird immer ein Jahr im voraus gemacht.
Früher gab es Lacken sogar drei Wirtshäuser, aber dann sperrte das Gasthaus Wolkerstorfer im Jahr 1992 und der sogenannte Bahnwirt im Jahr 1993 zu. Bei beiden Gasthäusern wollten die Jungen nicht mehr übernehmen. Ab dem 1995 begannen der SV Lacken Getränke zu verkaufen, zuerst nur intern, "aber das hat sich immer mehr gesteigert", sagt Vereinskassier August Pernsteiner. Der SV Lacken musste schließlich das Gewerbe anmelden, weil es sogar eine Anzeige bei der Polizei gab. Den Stockschützen war aber klar, dass der Wirt auch leben muss. "Wir sind nach den Wettkämpfen immer ins Gasthaus Pfoser gegangen", so Ganhör. Das Geld, das durch die "Sporthütte" bleibt – ein Bier kostet zum Beispiel 2,80 Euro – fließt alles in die erfolgreiche Jugendarbeit des SV Lacken. Die Ausrüstung und die Reisen zu den Wettkämpfen, wie etwa Europameisterschaften, könnte sonst nicht finanziert werden.
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