Widerstand gegen Starkstromleitung durch Urfahr-Umgebung

Foto: panthermedia_net/FinkAndreas

URFAHR-UMGEBUNG (fog). Derzeit läuft das sogenannte Trassenauswahlverfahren einer 110-kV-Starkstromleitung zwischen Freistadt und Rohrbach, welche die Stromversorgungssicherheit im Mühlviertel garantieren soll.
Das Projekt mit möglichen Varianten wurde kürzlich bei einer Regionskonferenz in Bad Leonfelden präsentiert (siehe Plan). Grundsätzlich stehen zwei an manchen Stellen auch drei Korridor-Varianten zur Diskussion. Direkt betroffen davon sind auch die Urfahraner Gemeinden Schenkenfelden, Bad Leonfelden und Oberneukirchen. Bei einer möglichen nördlicheren Variante wäre auch der Vorderweißenbacher Ortsteil Brunnwald berührt. Fix scheint ein Umspannwerk in der Ortschaft Langbruck (Bad Leonfelden) zu sein. Bis 2022 soll der Lückenschluss bis Rohrbach vollzogen werden.

"Lückenschluss"

Dass eine gesicherte Stromversorgung im Bezirk jetzt nicht gegeben ist, erklärt Wolfgang Denk von der Energie-AG-Pressestelle: „Derzeit wird der Bezirk einseitig über eine 110-kV-Leitung, die vom Kraftwerk von Niederranna nach Rohrbach führt, versorgt. Kommt es hier zu Ausfällen, sind Abschaltungen bei Verbrauchern und Einspeisern notwendig und es kommt infolge zu größeren regionalen Stromausfällen. Die geplante Leitung ist ein Lückenschluss und die Region kann dann von zwei Seiten her versorgt werden."

Anrainer-Proteste

In Oberneukirchen wehren sich Bürger gegen eine Starkstrom-Freileitung durch bewohntes Gebiet. Sie machen sich Sorgen um Gesundheit, Lebensqualität, Umwelt und Natur. Stark betroffen wären bei einer südlichen Variante die Ortsteile Waldschlag und Traberg, beziehungsweise bei einer Variante auch Höf.
169 Bürger von Waldschlag unterschrieben die Petition, welche die nördliche Variante durch den Brunnwald fordert und die südliche durch bewohntes Gebiet ablehnt. Damit wäre bei einer Freileitung vor allem Starhembergsches Waldgebiet durchschnitten. Der Gemeinderat Oberneukirchen lehnte ebenso die südliche Variante ab. Der Oberneukirchner Bürgermeister LAbg. Josef Rathgeb (ÖVP) stellt klar: "Die Gemeinde wird die betroffenen Anrainer unterstützen, aber wir stehen auch zur Versorgungssicherheit im Mühlviertel." Rathgeb als auch der Bad Leonfeldner Bürgermeister Alfred Hartl (ÖVP) fordern ebenso die Überprüfung einer Verlegung der Stromleitung entlang der bereits bestehenden Erdgas-Hochleitung.

Falls dies nicht möglich ist, unterstützt der Bad Leonfeldner Gemeinderat die Ortsbauernschaft und die Anrainer der Ortschaft Dietrichschlag, welche die Nordvariante durch Waldgebiet bevorzugen. "Mit der südlichen Variante hätten die Dietrichschlager die Leitungen dreimal vor dem Fenster. Das kann ihnen nicht zugemutet werden", sagt Hartl. Der Vorderweißenbacher Bürgermeister Leopold Gartner (ÖVP) will vor der Gemeinderats-Ausschusssitzung in der nächsten Woche keine Stellungnahme abgeben, obwohl für ihn eine Erdleitung aufgrund des Gewässer- und Naturschutzes auch nicht nur Vorteile habe.

Zur Sache

Ein Plan mit möglichen Trassenvarianten der 110-kv-Starkstromleitung sowie alle Unterlagen zum Projekt einschließlich Projektablauf sind auf https://www.land-oberoesterreich.gv.at/187716.htm einsehbar.

Einwände können beim eigenen Gemeindeamt oder direkt bei Johann Ecker (Moderator Beteiligungsprozess), johann.ecker@buero-ecker.at und
Walter Wöss (Koordinator der Facharbeitsgruppe des Landes OÖ), walter.woess@ooe.gv.at eingebracht werden.

Die Interessensgemeinschaft "Landschaftsschutz Mühlviertel" stellt die Forderung nach einem Erdkabel statt einer Freileitung beim Netzbetreiber. Erdkabel sind im österr. Stromnetz für verbaute Siedlungsbereiche (Städte) vorgesehen, sind dreimal so teuer und führen zu Stromverlust sowie Überspannungen.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Urfahr-Umgebung auf MeinBezirk.at/Urfahr-Umgebung

Neuigkeiten aus Urfahr-Umgebung als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Urfahr-Umgebung auf Facebook: MeinBezirk.at/Urfahr-Umgebung - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Urfahr-Umgebung und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.