Winterkino im Schöffl – Monsieur Claude und seine Töchter

ENGERWITZDORF. Als Pendant zum allseits beliebten „Sommerkino Im
Schöffl“ erlebt das Winterkino am Freitag, 9. Januar um 20.00 Uhr mit der französischen Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“ seine Premiere. Damit will das Kulturhaus seinen Besuchern einen dunklen Winterabend erhellen und die düstere Jahreszeit für ein paar Stunden vergessen machen. Der ausgewählte Film ist dafür bestens geeignet, handelt es sich dabei doch um eine jener neuen französischen Komödien, die spätestens seit dem Blockbuster „Ziemlich beste Freunde“ auch in unseren Breiten großen Anklang finden.

„Monsieur Claude und seine Töchter“ schildert den heiklen Tanz durch ein multikulturelles Minenfeld: Der gut situierte Notar Claude Verneuil ist nicht nur stolzer Vater von vier erwachsenen Töchtern, sondern auch bekennender konservativer Gaullist mit allen dazugehörenden Vorurteilen gegenüber anderer Kulturen. Deshalb haben er und seine sanfte Gattin Marie schwer daran zu schlucken, dass ihre ersten drei Töchter anstatt des erhofften katholischen Franzosen einen erfolglosen jüdischen Geschäftsmann, einen muslimischen Anwalt und einen chinesischen Banker geheiratet haben. Dass auch die drei Schwiegersöhne untereinander nicht mit ihren interkulturellen Vorurteilen hinterm Berg halten, verleiht den Familientreffen im Haus Verneuil eine gewisse Sprengkraft.
Die ganze Hoffnung des bürgerlichen Elternpaares konzentriert sich also auf die vierte und jüngste Tochter - und tatsächlich eröffnet diese ihrer Familie, dass sie beabsichtigt einen Katholiken zu ehelichen. Umso größer ist das Entsetzen, als sich der Schwiegersohn in spe als tiefschwarzer Schauspieler von der Elfenbeinküste herausstellt. Damit ist Monsieur Claudes Toleranzvorrat endgültig aufgebraucht und als Gattin Marie ihre Vorurteile überwindet und sich aktiv an den Hochzeitsvorbereitungen beteiligt, droht er sogar ihr mit
Scheidung.
Noch dazu entpuppt sich der Vater des Bräutigams, ein ehemaliger Offizier der
Elfenbeinküste, als spiegelgleiches Abbild von Claude Verneuil: Er steckt voller Vorurteile gegenüber den Weißen im Allgemeinen und den ehemaligen französischen Kolonialherren im Besonderen. Neue Konflikte sind also vorprogrammiert – ob das gut gehen kann? Das Publikum darf gespannt sein und sich am 9. Januar im Kulturhaus Im Schöffl auf eine
erquickend leichtfüßige Komödie freuen. Denn trotz des brisanten Themas ist „Monsieur Claude und seine Töchter“ kein verbissenes soziales Lamento, sondern von der ersten bis zur letzten Minute eine charmante gesellschaftliche Gratwanderung, die mit genauem Timing und pointierten Dialogen voll herzerfrischender Bosheit vollzogen wird. Nicht umsonst kommt der Film mit mittlerweile 12 Millionen Besuchern allein in Frankreich den
„Ziemlich besten Freunden“ schon ziemlich nahe. •

Winterkino Im Schöffl: „Monsieur Claude und seine Töchter“
• Freitag, 9. Jänner 2015, 20:00 Uhr
• Tickets: € 8 (AK)/ € 6 (VK)
• Kulturhaus „Im Schöffl“, Leopold-Schöffl-Platz 2, 4209 Engerwitzdorf
http://www.imschoeffl.at