Wolfgang Kapeller: Ein Schnapsbrenner aus Überzeugung
KIRCHSCHLAG (afl). Schon sein Großvater brannte Schnaps, sein Vater ebenso, und so lag es für den Sohn nahe, diese Tradition weiterzuführen: Wolfgang Kapeller hat auf seinem Biohof Raimund in Kirschschlag neben acht Mutterkühen als zweites Standbein eine Schnapsbrennanlage. "Die Nachfrage ist gut, vor allem nach Produkten aus einem Biobetrieb", erzählt Kapeller. Und bio ist sein Schnaps auf jeden Fall – für das verwendete Obst kommen keine Spritzmittel zum Einsatz, und chemische Schädlingsbekämpfung ist ebenso tabu. Das schätzen die Konsumenten – bio und regional sind schwer im Trend. "Auch die Zusammenarbeit mit Wirtshäusern klappt gut, dort wird ebenfalls mehr und mehr auf Regionalität geschaut", freut sich Kapeller. Deshalb kam auch der Entschluss zu einer Erweiterung der Produktion und der Anschaffung einer neuen Kolonnenbrennanlage, die jetzt der ganze Stolz des jungen Landwirts ist. "Da machen Verkostungen oder Demonstrationen des Brennprozesses gleich viel mehr her", ist Kapeller stolz auf seine Anlage. Diese wurde auch über das Leader-Programm der EU gefördert, das die Attraktivierung Steigerung der Wertschöpfung des ländlichen Raumes zum Ziel hat.
Abgesehen von der Partnerschaft mit der Gastronomie verkauft Kapeller alles ab Hof. Dafür hat er auch einen eigenen Hofladen eingerichtet, der noch mehr Servicecharakter bringen soll. Wolfgang Kapeller hat sich auch die Zukunft der Landwirte betreffend eine eigene Einstellung zu eigen gemacht: "Die Industrialisierung der Landwirtschaft wird weitergehen, keine Frage. Aber es ist meine eigene Entscheidung, da mitzumachen oder nicht. Es gibt in diesem Bereich so viele Möglichkeiten, sich eine Nische zu suchen und sich zu spezialisieren – so wie ich mit meinem Schnaps. Und das mache mir Riesenspaß."
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