Zwettler von neuer Trasse überrascht
Seit 40 Jahren wird die Zwettler Umfahrung diskutiert. Nun stellte Franz Hiesl eine neue Trasse vor.
ZWETTL (dur). Diese soll die Verkehrslawine von täglich 9500 Fahrzeugen im Ortsgebiet halbieren. "Bis 2015 soll die Verordnung festgelegt werden. Die Variante ist für Verkehr und Umwelt die beste. Die Nachteile für einige Zwettler versuchen wir auszugleichen", so Hiesl.
Die Abbieger Richtung Oberneukirchen müssten weiterhin durch den Ort fahren. Dennoch wäre die Verkehrssituation für sie entschärft. "Eine Variante mit Anschluss an Oberneukirchen sei wirtschaftlich nicht realistisch", so Bürgermeister Josef Ehrenmüller aus Oberneukirchen.
Neben einer guten Verkehrslösung ist Zwettls Bürgermeister Arnold Weixelbaumer auch das Leben im Ort wichtig, "der Marktplatz soll nicht ausbluten". Unternehmer im Ort befürchten jedoch weniger Einnahmen. "Die Fremden, die auf einen Kaffee stehenbleiben, werden sicher weniger", so Markus Hamberger, der das Café Max am Ortsplatz betreibt.
"Verlieren viel Grund"
Die geplante Straße verläuft quer durch die Felder von Alois Hinterhölzl, zweieinhalb Hektar Grund würde er verlieren. Von der Umfahrungsdiskussion ist sein Bauernhof schon lange betroffen. "Die alte Trasse wäre direkt unter dem Haus verlaufen. Für mich ist es güns-tiger, wenn die Umfahrung nichts wird, aber für den Ort ist sie wichtig", so Hinterhölzl, der als Landesbediensteter für Straßenbau zuständig war.
Auch die schönsten Gründe der Familie Pirngruber würde die Straße teilen, die verbleibenden Streifen wären zwischen zwei stark befahrenen Straßen Abgasen und Feinstaub ausgesetzt. Der geringere Feldertrag würde als Futter für 30 Kühe nicht mehr reichen. "Viel Natur wird zerstört, mir tut das Herz weh", so Alois Pirngruber. Wird die Trasse realisiert, denkt er ans Aufhören. Die betroffenen Grundeigentümer, insgesamt neun, wurden erst kurz vor der Präsentation informiert. Auch ein paar Sonnberger wären Anrainer. Sonnbergs Bürgermeis-ter Josef Manzenreiter will sie informieren und Betroffenen bestmöglich helfen. Der Zwettler Gemeinderat muss nun entscheiden. "Wichtig ist, dass keine persönlichen Feindschaften entstehen", ist sich SPÖ-Obmann Herbert Enzenhofer mit Hinterhölzl einig. Einwände gibt es, eine Unterschriftenaktion ist geplant.
Daten zur Zwettler Umfahrungsstraße
Länge: 1,8 Kilometer
Baukosten: ca. 15 Millionen Euro (grobe Kostenschätzung)
Bauzeit: mindestens 2 Jahre
Baubeginn: frühestens 2017/2018
Brückenbauten: 3 (Eisbachbrücke, Rodlbrücke, Güterwegunterführung)
Fahrbahnbreite: 8 Meter
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