Ärger wegen der Bauhofarbeit in Ottensheim
OTTENSHEIM/PUCHENAU (fog). Seit 2012 arbeiten die Bauhöfe Ottensheim und Puchenau in Form eines Gemeindeverbands zusammen. Das Ziel ist ein gemeinsamer Bauhof an der B127 in Ottensheim, neben der Firma Poschacher. Laut der Ottensheimer Bürgermeisterin Ulrike Böker (pro O) haben sich vier Ottensheimer und ein Puchenauer Architekturbüro um den Neubau beworben – am 12. Oktober kommt es zur Juryentscheidung. Der Baubeginn sei voraussichtlich im Frühjahr 2016, sagt Böker, die stellvertretende Obfrau des Verbands. Die Bauhofkooperation, die vom Land OÖ begrüßt wird, weil sich die Landespolitiker Einsparungen erhoffen, hatte von Anfang an Befürworter und Kritiker in beiden Gemeinden. Die Mitarbeiter beider Bauhöfe mussten sich an die neue Situation gewöhnen. Neu war auch, dass es mit dem Ottensheimer Florian Gollner nur mehr einen Bauhofleiter gab. Lange stand auch eine Verbandsauflösung im Raum, weil nicht klar war, ob innerhalb des Verbands 20 Prozent Mehrwertsteuer verrechnet werden müssen. Die Kooperation wäre finanziell sinnlos. "Nach derzeitigem Stand und Auskunft des Finanzministeriums sowie des Gemeindebunds muss nichts verrechnet werden", sagt Böker. Die SPÖ in Puchenau und Ottensheim deckten aber weitere Mankos auf. Zum Beispiel wurde kurz nach der Verbandsgründung ein Kranwagen um 60.000 Euro angekauft, der aber nicht geeignet war und ungenützt blieb. Das Fahrzeug wurde schließlich um 30.000 Euro verkauft.
Ortschefs wollen kooperieren
Von Seiten der SPÖ-Parteien beider Gemeinden gab es ständig Kritik. Zuletzt stellte der Obmann des Prüfungsausschusses der Gemeinde Ottensheim Rudolf Schober (SPÖ) fest, dass der gemeinsame Wirtschaftshof "trotz schlechterer Erledigungen der Aufgaben ein Minusgeschäft" sei. Als Beispiel nannte die SPÖ nicht durchgeführte Mäharbeiten oder die Straßenentwässerung.
Der Verbandsobmann des gemeinsamen Wirtschaftshofs Bürgermeister Gerald Schimböck (ÖVP) aus Puchenau und Stellvertreterin Ulrike Böker stehen aber hinter dieser Kooperation. Eine kürzlich durchgeführte Kostenrechnung des Wirtschaftshofverbands der Jahre 2012 bis 2014 im Vergleich mit den Jahren 2009 bis 2011 habe eine Ersparnis für beide Gemeinden ergeben. Trotz Auslagerung von Bauhofarbeiten an Firmen soll laut einer gemeinsamen Stellungnahme von Böker und Schimböck Geld gespart worden sein: "Die Bauhofkooperation bringt wirtschaftliche Vorteile. Sobald das gemeinsame Bauhofgebäude fertiggestellt ist, wird es weitere Verbesserungen durch zentrale Abwicklungen und durch den gemeinsamen Arbeitsplatz der Mitarbeiter geben."
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