Drogenfreies Festival und ein neues Crystal-Meth-Buch
BEZIRK. Ende April setzte die Polizei Schwerpunktkontrollen in Herzogsdorf sowie im Grenzraum Guglwald und Weigetschlag und erwischte 35 Personen mit Drogen. Laut Polizei handelte es sich bei dem Suchtgift um Marihuana, Speed, Ecstasy, Kokain, Crystal-Meth und LSD, wobei Marihuana überwogen haben soll.
"Die Ermittler waren nicht nur von der Menge der Aufgriffe überrascht, sondern auch vom mangelnden Unrechtsbewusstsein der angezeigten Personen", sagt der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer. Die 15- bis 25- jährigen Personen hatten wenig Verständnis für die konzentrierte Polizeiaktion und mussten schlussendlich ein Musikfestival drogenfrei erleben. Verwundert sollen die Polizisten über einen 15-Jährigen gewesen sein, bei dem Drogen gefunden wurden. Er soll laut Pilgerstorfer gesagt haben: „Herr Inspektor, ich glaube Sie sind von gestern, wenn Sie so überrascht sind, dass bei einem Musikfestival gekifft wird und andere Drogen geschmissen werden. Sie müssen wirklich von gestern sein.“
Oberösterreich wird in den letzten Monaten vermehrt mit Crystal Meth (Kristallines Methamphetamin) in Verbindung gebracht. Das Buch "Crystal Meth: Produzenten, Dealer, Ermittler" (Ch. Links Verlag) setzt sich speziell mit dem Import über Tschechien auseinander, auch mit Statements von Pilgerstorfer. Laut tschechischen Suchtgiftbekämpfern befände sich Oberösterreich bei Crystal Meth in der Anfangsphase, so wie es die deutschen Bundesländer Bayern und Sachsen vor fünf bis acht Jahren gewesen wären. In Deutschland sei das lange unterschätzt worden. Die oö. Polizei bildete Anfang 2014 in Urfahr-Umgebung und Rohrbach die Einsatzgruppe Nord (EG Nord). Pilgerstorfer: "Diese Gruppe arbeitet eng mit Freistadt, mit dem Stadtpolizeikommando Linz und dem Landeskriminalamt zusammen und vermag in ihrem eineinhalbjährigen Bestehen auf viele Erfolge bei der Drogenfahndung zurückzugreifen."
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