Emotionaler Beschluss

- hochgeladen von Gernot Fohler
Beim dritten Anlauf fand die 20-km/h-beschränkte Begegnungszone in Ottensheim eine Mehrheit.
OTTENSHEIM (fog). Der Sitzungssaal bei der Sondergemeinderatssitzung in Ottensheim war gut gefüllt – die Stimmung aufgeheizt. Umstritten war der Beginn des 20ers in der äußeren Linzerstraße. Schließlich setzte sich der ÖVP-Antrag mit einer verkürzten Version ab dem Parkplatz des Gasthof zur Post mehrheitlich durch (10 VP, 1 SP, 2 pro O.). "Das ist eine Lösung unter Protest", sagte der pro O.-Obmann Klaus Hagenauer. Ansonsten hätte ab 1. Jänner 2014 Tempo 50 im Zentrum gefahren werden dürfen. "Traurig aber wahr", sagte eine enttäuschte Bürgermeisterin Ulrike Böker (pro O.) in der emotionsgeladenen Sitzung. Der pro O.-Antrag mit dem Beginn ab dem Kindergarten fand keine Mehrheit. Hauptargument der ÖVP ist, dass der 20er von der Bevölkerung nicht angenommen wurde, weil die Linzerstraße zu lange ist. Bei einer einwöchigen Evaluierung hatte sich herausgestellt, dass 80 Prozent der Kraftfahrzeuge zwischen 30 und 40 km/h fahren. Norbert Moser (ÖVP) schlug eine bauliche Trennung und Tempo 30 beim Kindergarten vor. Die SPÖ hielt sich bei der Sitzung zurück, "um unter den Zuschauern nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen", so Helmut Perndorfer. Laut SPÖ funktionierte die Gleichwertigkeit der Verkehrsteilnehmer in der Begegnungszone nur mangelhaft. Der FPÖ-Antrag über eine Volksbefragung zur Begegnungszone wurde abgelehnt.
Im Publikum waren auch Eltern von Kindergartenkindern, wie Birgit Grad. Sie fühlt sich keiner Partei zugehörig, ist aber vom Gemeinderat enttäuscht, weil der 20er beim Kindergarten ab Jänner nicht mehr gilt. Auch die Pädagoginnen im Kindergarten, mit denen keine einzige Fraktion bis zum Montag gesprochen hatte(!), betrachten die Begegnungszone, die sie den Kindern lange beibringen mussten als "sehr gute Lösung". Für Norbert Moser von der ÖVP hat die "Begegnungszone mit dem Kindergarten nichts zu tun". Die Sicherheit könne auch bei Tempo 30 gewährleistet werden.


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