Finanzplan
Frustrierte Kulturarbeiter in Ottensheim
Der oft geforderte Kultursaal rückt mit den Ottensheimer Finanzplänen in weite Ferne, sagen Kulturvertreter.
OTTENSHEIM. Über den kürzlich in der Gemeindezeitung veröffentlichten Budgetplan der Gemeinde Ottensheim für die nächsten fünf Jahre ist die OTTO Kulturgenossenschaft "enttäuscht und irritiert". Demnach plant die Kommune bis 2025 lediglich 20.000 Euro für Jugend, Senioren und Kultur auszugeben. "Seit Jahren machen wir auf die Not im Kulturbereich aufmerksam, bieten Lösungsvorschläge an und verwandeln in tausenden Stunden ehrenamtlicher Arbeit letztendlich eine alte, unbeheizte Garage in einen funktionierenden Veranstaltungssaal", schreibt OTTO. Mit alter Garage ist der Alte Bauhof gemeint, der nur ein Provisorium ist. Seit der Ablehnung des "Neuen Postsaals" streben Vereine und Kulturvertreter einen neuen Veranstaltungssaal an. Dieser scheint in der Budget-Prioritätenliste, die vom Gemeinderat beschlossen wurde, aber gar nicht explizit auf.
Studie geplant
Auf Platz eins der Prioritätenliste steht der Neubau des Kindergartens, der bereits im September eröffnet wird. An zweiter Position befindet sich der Neubau der Schulküche, der heuer begonnen wird und 2022 fertig sein soll. Dieser verschlingt 2,6 Millionen Euro des insgesamt 8,8 Millionen-Budgets. Mit der Sanierung der Donauhalle soll voraussichtlich nächstes Jahr gestartet werden. 2,5 Millionen Euro kostet dieses längst überfällige Projekt. Erst auf Platz vier ist der Posten "Sozialzentrum" zu finden, der genauer gesagt ein "Gemeindezentrum unter Berücksichtigung verschiedener Bedarfe" umfassen soll. Gemeint ist damit ein Tagesbetreuungszentrum für ältere Menschen, ein Probelokal für den Musikverein sowie geeignete Räume für andere Vereine bis hin zum Veranstaltungssaal. Genauer gesagt, ist vorerst einmal die Auftragsvergabe einer Studie geplant, die 20.000 Euro kosten wird. Die OTTO Kulturgenossenschaft ist der Ansicht, dass das zu wenig ist, um in absehbarer Zeit einen Veranstaltungssaal zu bekommen.
Darüber hinaus wird noch über den geeigneten Standort eines künftigen Gemeindezentrums bzw. Veranstaltungssaals diskutiert. Bürgermeister Franz Für- eder (ÖVP) favorisiert dabei die Wiederbelebung von Leerständen, wie etwa das Feuerwehr-Depot und den alten Turnsaal hinter der Kirche.
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