Heiße Diskussion über Schrankenöffnung
Die geplanten neuen Öffnungszeiten beim Schranken an der B127 in Linz-Urfahr sind umstritten.
PUCHENAU/LINZ (fog). Voraussichtlich ab November bleiben die Schranken zur Oberen Donaustraße in Alt-Urfahr an Werktagen nicht mehr von 6 bis 8 Uhr, sondern von 6.30 bis 8.30 Uhr geöffnet. "Die Stadt Linz holt sich umgehend die eisenbahnrechtliche Bewilligung für die Änderung der Schrankenöffnungszeiten", sagt der Linzer Vizebürgermeister Verkehrsreferent Klaus Luger. Nicht die staugeplagten Pendler bewirkten diese Änderung, sondern die Linzer "Initiative Rudolfstraße plus", die sich dadurch eine Entlastung der Rudolfstraße verspricht. "Teilweise sperren in Linz die Geschäfte nicht mehr um 8 Uhr, sondern erst um 9 Uhr auf", glaubt Luger auch das Stauproblem einzudämmen. Er fügt hinzu: "Die Schranken bleiben zwei Stunden offen, aber nicht länger." Während sich der Sprecher der Mühlviertler Pendlerallianz Michael Hammer durch die zeitliche Verschiebung auch eine Verbesserung für Pendler und Anrainer verspricht – "als Pendlerallianz haben wir das schon lange gefordert" – denkt der Puchenauer Bürgermeister Wolfgang Haderer, dass sich der Verkehr nur verlagern wird. "Nur eine Verlängerung verbessert die Verkehrssituation und nicht eine Verschiebung", so der Ortschef. Haderer: "Ich finde es von Linz nicht fair, dass sie nicht von 6 bis 9 Uhr offen lassen. Es wäre die schnellste und günstigste Lösung. Linz profitiert von den Pendlern, weil sie die Kommunalsteuer kassieren." Haderer fordert einen runden Tisch mit Linz und den Umlandgemeinden.
Variante Hinsenkampplatz
Luger ließ diese Kritik nicht auf sich sitzen: "Puchenau ist eine der vielen Abstaubergemeinden rund um Linz." Die "reichen Puchenauer" würden genauso von der Infrastruktur in Linz, wie den kulturellen Einrichtungen oder Hallenbädern profitieren, so der Vizebürgermeister. Außerdem, so Luger, berücksichtige die Linzer SP, im Gegensatz zu anderen Parteien, die Position der Pendler. Der Linzer "Vize" spielt auf Diskussionen um die Umwidmung von 900 Dauerparkplätzen in Kurzparkzonen oder um die 1000 Pendlerparkplätze auf dem Jahrmarktgelände an.
Luger sagt zur Situation in der Rudolfstraße: "Nicht nur die vierte Donaubrücke, sondern unterirdische Straßenbahnen auf dem Hinsenkampplatz würden das Verkehrsproblem lösen." Denn dadurch könnten die jetzigen Linksabbieger in der Rudolfstraße – der Schwerverkehr ist in diesem Nadelöhr besonders problematisch – geradeaus in die Ferihumerstraße geleitet werden. Stadt und Land diskutieren gerade im Zusammenhang mit der zweiten Straßenbahnachse in Linz, ob die Bim oberirdisch oder unterirdisch fahren soll. Luger: "Wir bevorzugen die unterirdische Variante." Diese käme allerdings teurer.
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