Bad Leonfelden
Kampf um Bürgermeistersessel in der Kurstadt entbrannt
In Bad Leonfelden ist das Gerangel um die Nachfolge von Bürgermeister Alfred Hartl (ÖVP) voll entbrannt.
BAD LEONFELDEN. Gudrun Eidenberger von der Bürgerliste "Elwis" legte per 1. Jänner ihr Mandat als Bad Leonfeldner Stadt- und Gemeinderätin zurück. Paul Eidenberger, Gudruns Bruder, wird per Gemeinderatsbeschluss am 21. Jänner nachfolgen. "Elwis" existiert nicht mehr lange – die Bürgerliste tritt bei der Wahl im Herbst nicht mehr an (wir berichteten).
Gudrun Eidenberger will sich politisch neu orientieren: "Die Karten in Bad Leonfelden werden neu gemischt und mir ist es wichtig, eine klare Linie zu vertreten. Mit großer Wahrscheinlichkeit kandidiere ich für die Grünen, daher bin ich bei Elwis zurückgetreten. Ob ich politisch weitermache, hängt auch davon ab, wer künftig die handelnden Personen an der ÖVP-Spitze sein werden. Gerade auf Gemeindeebene ist es wichtig gut zusammenzuarbeiten."
Kritik von Bernhard Kastner
Eine Reaktion auf Gudrun Eidenbergers Rücktritt kam noch vor der Gemeinderatssitzung von Bernhard Kastner, stellvertretender ÖVP-Stadtparteiobmann: "Gudrun hat das Feld geräumt, das ist eine klare Linie. Im Gegensatz dazu, sitzt Daniel Hettrich-Keller nach wie vor auf dem Elwis-Mandat, obwohl er für die ÖVP als Bürgermeisterkandidat antreten will." Kastner, der ebenso wie der etwa gleichaltrige Hettrich-Keller (34) Ambitionen hat, Alfred Hartl als Bürgermeister nachzufolgen, nützt also diese Gelegenheit für einen Seitenhieb. Hettrich-Keller sieht es natürlich anders: "Elwis hat von der Bevölkerung das Vertrauen erhalten. Daher bleibe ich bis zum Herbst. Außerdem möchte ich im Gemeindegeschehen bleiben. Es wäre auch nicht im Sinne der ÖVP, wenn ich jetzt aus dem Gemeinderat ausscheide." Mehr Klarheit über die Bürgermeisterfrage könnte die ÖVP-Vorstandsitzung am 27. Jänner bringen. Es zeichnet sich ein Zweikampf zwischen Kastner und Hettrich-Keller ab. "In vielen Gemeinden gibt es keine Bürgermeisterkandidaten. In Bad Leonfelden ist das ganz anders. Es wird spannend", sagt Hettrich-Keller.
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