Uralte Ortschaften in der Absiedelungszone

Ernst und Helga Grillnberger.
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WALDING (fog). In Purwörth, Pösting, Rodl oder Haid stehen uralte Häuser in einer sogenannten freiwilligen Absiedelungszone. Über das Bauernhaus der Familie Grillnberger in Purwörth 1 in der Gemeinde Walding gibt es Aufzeichnungen aus dem Jahr 1450. Als Helga und Ernst Grillnberger erfuhren, dass sie in einer Absiedelungszone liegen, waren sie geschockt. „Seitdem können wir nicht mehr schlafen“, erzählt Helga Grillnberger erschöpft. Wenn man sich den Hof heute ansieht, kann man kaum glauben, dass im Wohnbereich das Wasser 1,7 Meter hoch stand.
Nach der Flut investierten die Vollerwerbslandwirte, die auf 7000 Quadratmetern Schweine halten, nicht nur im Erdgeschoß, sondern auch im ersten Stock. Sogar eine neue Hackschnitzelheizung bauten sie ein. „Wir haben gar nicht die Kraft wegzugehen. Wir wollen bleiben“, steht für das Ehepaar fest. Seit 60 Jahren habe ihr Großvater Zeit und Geld in den Hof gesteckt. Das könne unmöglich abgegolten werden. „Wir sind hier verwurzelt und hängen seelisch hier dran.“

Absiedelung heißt Baustopp
Die Freiwilligkeit bei der Absiedelung sei eine Ironie, so Bäuerin Grillnberger, „weil ein absoluter Baustopp verhängt wird“. Dann könne nicht mehr umgebaut werden „und bei einem Bauernhaus ist immer etwas zu machen“. Für nachfolgende Generationen sei keine Perspektive vorhanden.
Auch die Familie Zauner aus Purwörth, die eine Nebenerwerbslandwirtschaft betreibt, will „eher bleiben“, so Helga und Leopold Zauner.
Aber: Sie wissen noch nicht, wieviel Geld sie bekommen, wenn sie absiedeln würden. „Unter 500.000 Euro wäre uns zu wenig“, sagt Leopold Zauner, denn als Maschinenschlosser fehle ihm das Geld. Das Schleifen des Gebäudes würde bei ihm Unmengen kosten.

Vorschlag von Eidenberger
Waldings Bürgermeister Josef Eidenberger (SP) weiß, dass es teils Leute mit einem bescheidenen Einkommen trifft. „Wir müssen Sensibilität aufbringen“, so der Ortschef. Zudem standen 75 Prozent der insgesamt 50 Waldinger Häuser, die im Erdgeschoß überflutet wurden, bereits Jahrzehnte vor Errichtung der ersten Kraftwerke.
Laut Eidenberger wären viele, vor allem Ältere bereit, das Erdgeschoß zu opfern und im Gegenzug das erste Obergeschoß als Wohnbereich zu adaptieren, nur um nicht absiedeln zu müssen. Die Landesregierung nahm diesen Vorschlag von Eidenberger auf. „Hochwassersicheres Sanieren ist möglich“, sagte Landesrat Rudolf Anschober (Grüne). Aber der Grundriss dürfe nicht verändert werden. Die Sanierung könne auch erst in drei oder vier Jahren vorgenommen werden. „Da machen wir keinen Druck.“

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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