Zwei Stichwahlen in Walding und Ottensheim

- <b>Gisela Gabauer</b> (sitzend) & Co im Freudentaumel. Die ÖVP hat in Gallneukirchen überraschend viel zugelegt.
- Foto: Hans Dumphart
- hochgeladen von Gernot Fohler
BEZIRK (fog). In zwei Urfahraner Gemeinden sind die Wähler am 11. Oktober nochmals am Zug, um den Bürgermeister zu wählen. In Ottensheim muss Ulrike Böker (pro O) nochmals gegen Franz Füreder (ÖVP) antreten. Und in Walding fordert Johann Plakolm (ÖVP) den regierenden SPÖ-Bürgermeister Erich Haas. Das könnte ganz knapp werden.
SP-Hochburg gefallen
Die rote Hochburg Walding wurde bei den Gemeinderatswahlen stark angekratzt. Die SPÖ fiel von 62,4 auf 42,7 % (-19,7 %) zurück. "Der Gemeinderat wird bunter. Es gibt keine absoluten Mehrheiten mehr", sagt Johann Plakolm, der überraschend bei den Bürgermeisterwahlen 42 % erreichte. "Dieser Zuspruch tut gut." Für die neuen Verhältnisse sorgen vor allem die Waldinger Grünen, die auf Anhieb 16 % (4 Mandate) erzielten. "Viele unserer Wähler haben vermutlich die Grünen gewählt", so Haas.
Böker muss in Stichwahl
In Ottensheim haben nicht viele damit gerechnet, dass die Bürgerliste pro O stimmenstärkste Partei wird (37 %). Vier Stimmen sollen den Ausschlag gegeben haben. "Wir freuen uns riesig über das Gemeinderatsergebnis. Das ist eine Leistung für eine Bürgerliste. Kleiner Wermutstropfen ist die Bürgermeisterwahl", sagt Böker.
Ortschef-Gegenkandidat Franz Füreder nimmt die Herausforderung an: "Es ist die Bestätigung, dass wir etwas getan haben. Die Chance lebt." Etwas überraschend waren neben den großen ÖVP-Verlusten bei der Landtagswahl – auch in Urfahr-Umgebung hat die ÖVP 10,2 % an die FPÖ abgegeben – die Ergebnisse in Gallneukirchen. Viele hatten mit einer Stichwahl zwischen Gisela Gabauer (ÖVP) und Sepp Wall-Strasser (SPÖ) gerechnet. Aber Gabauer schaffte es im ersten Wahlgang. Sie erreichte 53,6 %, ihr Kontrahent Wall-Strasser 39,8 %. "Danke für das Vertrauen. Ich bin für alle Gallneukirchner da und für ein Miteinander. Ich werde mit meinen Mitbewerbern an einem Strang ziehen", sagte Ortschefin Gabauer.
Gallneukirchen geht jetzt generell einen konservativen Weg – die rot-grüne Mehrheit ist von ÖVP/FPÖ auch auf der Gemeinde- ebene gebrochen worden. "Ich gratuliere der Bürgermeisterin. Ein kritischer Geist ist in Gallneukirchen nicht gewünscht", meinte der Fraktionsobmann der Grünen, Andreas Kaindlstorfer.
Eine Stimme entschied in Kirchschlag
"Wir haben massiv verloren. Der Wähler hat gesprochen", meint der Bezirksgeschäftsführer der SPÖ Urfahr-Umgebung, Andreas Leitner. Abgesehen vom landesweiten Verlust sei der einzige Lichtblick Feldkirchen. Bürgermeister Franz Allerstorfer hat 67,95% erreicht und sein Topergebnis von 2009 (61,09 %) sogar noch übertroffen. Leitner: "Die Hoffnung, in Gallneukirchen und Steyregg in die Stichwahl zu kommen, ist nicht eingetroffen."
Vier Gegenkandidaten hatte Gertraud Deim (ÖVP) bei der Bürgermeisterwahl und setzte sich klar mit 64,6 % durch. Einzige Wermutstropfen: Bei der Gemeinderatswahl verlor die ÖVP die absolute Mehrheit durch nur eine Stimme. Von einem "landesweiten schlechten Ergebnis" sprach ÖVP-Bezirksobmann Michael Hammer. Freude hätten ihm Gisela Gabauer in Gallneukirchen und einige klare Siege bei der Bürgermeisterwahl bereitet, beispielsweise Herbert Fürst in Engerwitzdorf (67,78 %).
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