Statt im Ruderboot saß Rainer Kepplinger auf dem Rad-Ergometer
Der Waldinger Weltklasse-Ruderer Rainer Kepplinger setzte in seiner Coronabedingten ruderfreien Zeit auf virtuelle Radrennen. Da bewies der 24-Jährige, dass er auch auf dem Rad eine gute Figur macht. Er hat bei diesen Rennen vielen österreichische Radprofis das Hinterrad gezeigt.
Seit 20. April darf Kepplinger aber wieder im Ruderboot sitzen. Er gehört als U23 WM-Dritter und WM-Siebenter des Vorjahres zur Weltspitze und fällt damit in die Kategorie Spitzensportler, die unter strengen Auflagen trainieren dürfen. Kepplinger war heuer im Jänner und Februar in der Nähe von Rom zwei Mal auf Trainingslager. Das Dritte, Anfang März wurde wegen der Corona-Krise schon nach Portugal verlegt. Dann war Stillstand bis zum 20. April. Jetzt trainieren die Ruderer unter strengen Auflagen wieder in Ottensheim auf dem Wasser.
Deutscher Weltklassemann trainiert Österreichische Ruderer
In den letzten Wochen gab es beim Ruderverband einen Wechsel beim Bundestrainer. Ab 1. Mai horchen die Athleten auf Robert Sens. Der Deutsche betreut bereits Magdalena Lobnig und übernimmt mit 1. Mai auch die Herrenmannschaft. „Ich freue mich schon auf diesen Trainer, der zu den Weltbesten gehört“, ist Kepplinger voller Euphorie. „Nach dem 1. Mai, gibt es mit dem neuen Trainer eine Lagebesprechung, dann wird die Saison neu durchgeplant“, so Kepplinger. Wie es im Rudersport weiter geht, weiß zurzeit keiner. Alle Regatten sind abgesagt. Kepplingers Fokus liegt weiterhin auf einen Platz im Zweier für die Olympiade 2021 in Tokio.
Die trainingslose Zeit überbrückte Kepplinger zu Hause auf dem Rad-Ergometer und mit Laufen.
Über 25 Stunden pro Woche trainiert
Das Trainingspensum waren einiges über 25 Wochenstunden. Zwischendurch bestritt Kepplinger eben diese virtuelle Radrennen, wo er sehr erfolgreich abschnitt. Auch am Rad kann Kepplinger viele Kilometer vorweisen. So spulte er 2019 am Ergometer und auf der Straße insgesamt 18 000 Kilometer ab. Bei dieser Rennserie „eCycling League eLiga Race“, die vom Österreichischen Radsport Verband veranstaltet wird, geht es ganz schön zur Sache. Sie dauern etwas über eine Stunde, mit einigen hundert Höhenmeter und einen Schnitt von circa 350 Watt über die Stunde. Letztes Jahr bestritt Kepplinger die Mühllackener Meile, ein Bergrennen von Bad Mühllacken auf den Sechterberg. Da blieb er lediglich um drei Sekunden über den Streckenrekord von Radprofi Riccardo Zoidl.
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