Begehrte Poly-Schüler aus Ottensheim

OTTENSHEIM (fog). "In den vergangenen zehn Jahren hatten 95 Prozent der Schüler am Zeugnistag eine fixe Lehrstellenzusage", sagt Harald Höchtel, Direktor der Polytechnischen Schule (PTS) Ottensheim. Etwa drei Viertel davon hätte sogar schon zu Ostern einen sicheren Job in der Tasche. "Einige Schüler haben sechs bis sieben Auswahlmöglichkeiten." Die Poly-Schüler profitieren einerseits vom allgemeinen Fachkräftemangel. Andererseits hat sich der Ruf dieser Bildungseinrichtung in den vergangenen Jahren stark gebessert. Ottensheim hat außerdem ein neues Aushängeschild: Lukas Zauner aus Herzogsdorf, ein ehemaliger Schüler, gewann bei den diesjähren Berufseuropameisterschaften Gold und Silber. Große Linzer Industriebetriebe gehen aktiv auf die PTS im Linzer Umland zu, um künftige Mitarbeiter zu rekrutieren. "Die Unternehmen achten auf hohe Qualität beim Personal", so Höchtel.

Nach wie vor bewähren sich die Schnupperlehren, in denen die Schüler ein paar Tage in die Betriebe beziehungsweise in das Arbeitsleben "hineinschnuppern" können. Die vier Schnupperlehren gehen in dem einen Schuljahr bereits zwischen September und Jänner über die Bühne. Zwei Drittel der Schüler schnuppert im Großraum Linz, nur ein Drittel in der Region. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer UU wurde nun ein Arbeitskreis gebildet, um kleinere Betriebe in der Region bei der Lehrlingssuche zu unterstützen.

In der PTS Ottensheim entscheiden sich die Jugendlichen für die Fachbereiche Tourismus, Handel/Büro, Dienstleistung, Elektro/Metall oder Bau/Holz. Mindestens die Hälfte der Schüler tendiert immer in den Bereich Elektro/Metall. Von den derzeit 49 Schülern sind das 26. "Die traditionelle Geschlechteraufteilung in typische Männer- und Frauenberufe konnte noch nicht durchbrochen werden. Es ist sehr schwierig Mädchen in die technischen Berufe zu bekommen, obwohl die Jobchancen da sehr gut stehen", bedauert Höchtel.