Konsumenten sparten durch Beratung 12,5 Mio Euro
Die Arbeiterkammer setzt beim Konsumentenschutz auf Rechtsprüfungen und Nährwertampeln.
LINZ. "Die Konsumenteninformation der Arbeiterkammer Oberösterreich kann stolz Bilanz über das abgelaufene Jahr 2013 ziehen," sagte AK-Präsident Johann Kalliauer bei einem Pressegespräch in Linz am Freitag. Konsumentenschützer haben 94.600 Anfragen und Beschwerden per Telefon, Mail und bei persönlichen Beratungsgesprächen bearbeitet. Die AK-Mitglieder sparten dabei gesamt 12,5 Millionen Euro ein. Noch nicht eingerechnet: Beratung durch Preisvergleiche im Internet. Ein Schlüssel zum Erfolg: "Wir haben vermehrt Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Vertragsformblättern auf gesetzeswidrige Klauseln überprüft und sind dabei in vielen Fällen fündig geworden," sagt Kalliauer.
Kampagne für Nährwertampeln geplant
Für das Jahr 2014 widmet sich die Arbeiterkammer einem besonderen Schwerpunkt. Wenn es nach Präsident Dr. Johann Kalliauer geht, sollen im kommenden Jahr Fertigprodukte im Supermarkt eine klare Kennzeichnung bezüglich ihres Nährwertes bekommen: "Verwirrende Prozentangaben und irreführende Portionsgrößen sorgen dafür, dass den meisten Konsumenten Zuckerbomben als ausgewogene Zwischenmahlzeit verkauft werden." Die so genannte Nährwert-Ampel zeigt Verbrauchern mittels der Farben Rot, Gelb und Grün auf einen Blick, wie viel Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz ein Lebensmittel enthält. Ärzteverbände und Krankenkassen haben sich ebenso dafür ausgesprochen wie Patienten- und Verbraucherorganisationen. Die Arbeiterkammer plant für 2014 eine dementsprechende Kampagne. "Der Konsument soll auf einen Blick über die wichtigsten Nährwerte informiert werden und Produkte miteinander vergleichen können," sagt Dr. Georg Rathwallner, Leiter der AK-Konsumenteninformation. Freilich, diese Idee steht schon längere Zeit im Raum, doch auch der Einzelhandel zeigt sich zuletzt stärker an einer Regelung interessiert. Großbritannien macht es vor: Im Sommer des vergangenen Jahres wurde dort die freiwillige einheitliche Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln eingeführt, Schwergewichte aus Industrie und Handel sind mit im Boot. AK-Präsident Kalliauer sieht die bevorstehenden EU-Wahlen als ideale Gelegenheit, das Thema auf EU-Ebene zu disskutieren.
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