"Instandhaltung ist keine Kleinigkeit"
Der Erhalt von 5500 Denkmälern in Ober- österreich wird am Tag des Denkmals, 27. September, gefeiert.
BEZIRK (dur). In Urfahr-Umgebung sind laut Liste des Bundesdenkmalamtes 223 Objekte unter Denkmalschutz. Es werden nur jene Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, deren Erhalt im öffentlichen Interesse liegt, sagt Ulrike Knall-Brskovsky, Landeskonservatorin für Oberösterreich.
"Es geht um geschichtliche, künstlerische und/oder kulturelle Bedeutung, aber auch darum, dass der Verlust dieses Kulturgutes aus überregionaler oder regionaler Sicht eine Beeinträchtigung des österreichischen Kulturgutbestandes hinsichtlich Qualität sowie ausreichender Vielzahl, Vielfalt und Verteilung bedeuten würde", erklärt sie. Allein in Ottensheim sind 53 Objekte als denkmalgeschützt erfasst. "Das ist geschichtlich bedingt, Ottensheim hat noch einen mittelalterlichen Ortskern, sowohl in den Häusern als auch an den Fassaden. Die Gemeinde legt hohen Wert auf deren Erhalt", erzählt Anita Zenz, Leiterin der Bauabteilung.
Genaue Prüfung
Grundsätzlich kann jeder Objekte beim Bundesdenkmalamt melden, die seiner Meinung nach erhaltenswert sind. Experten prüfen bei einem Lokalaugenschein, ob tatsächlich öffentliches Interesse am Erhalt besteht. Dazu braucht es eine exakte Beschreibung des Objektes und der Geschichte sowie aussagekräftige Fotos. Die Entscheidung fällen schließlich Juristen, basierend auf dem Expertengutachten. Stehen Gebäude unter Denkmalschutz, dürfen die Eigentümer diese nicht verfallen lassen. Wichtig dabei: Jede Veränderung der Bausubstanz muss vom Bundesdenkmalamt bewilligt werden. Sind Arbeiten geplant, rät Knall-Brskovsky, das Amt so früh als möglich miteinzubeziehen, damit sich der Plan nicht verzögert oder gar umgeplant werden muss.
Schwieriger Erhalt
Dass die Instandhaltung von denkmalgeschützten Gebäuden nicht immer einfach ist, weiß Pater Bernhard Pagitsch, Superior in Schloss Riedegg, Gallneukirchen. Derzeit laufen Verhandlungen über den Verkauf des Schlosses. "Die Instandhaltung ist keine Kleinigkeit. Wir Klosterbrüder schaffen dies selber nicht mehr. Das Schloss ist momentan in einem guten Zustand, wir wollen, dass dies so bleibt, das Schloss als Kulturgut und Kloster der Marianhiller erhalten wird", so der Pater.
Tag des Denkmals
Am Sonntag, 27. September, ist zum 21. Mal offizieller Tag des Denkmals, heuer unter dem Motto "Feuer & Flamme" und Anlass zu besonderen Veranstaltungen in vielen Gemeinden. In Schloss Riedegg werden, wie an jedem Sonntag, Führungen angeboten. "Führungen sind jederzeit auf Anfrage möglich. Zur etwa einstündigen Führung gehört nicht nur das Museum über die Missionstätigkeit der Marianhiller in Afrika, ich binde das ganze Schloss und die Kapelle mit ein", erklärt Pater Bernhard. Das österreichweite Programm ist unter Tag des Denkmals aufgelistet.
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