Urfahraner Freibäder schreiben Minus
Die Freibäder werden von den Urfahranern gern genutzt und besucht. Finanziell ist ein Bad ein Problem. Vorderweißenbach muss 2018 zusperren.
BEZIRK (fog). Die finanzielle Bilanz eines Freibads hängt eng mit dem Wetter beziehungsweise in der Folge mit den Besuchern zusammen. Das ist in Urfahr-Umgebung nicht anders. Hatte beispielsweise Bad Leonfelden mit dem Freibad im extrem heißen Sommer 2015 einen Abgang von 8.182 Euro, so waren es im Vorjahr gar 30.326 Euro. Gewinnbringend ist allerdings keines der zehn Freibäder im Bezirk. Die Urfahraner Gemeinden bekommen weder vom Land Oberösterreich eine Förderung für ihre Bäder, noch beteiligen sich Nachbargemeinden. Zum Beispiel nützen nicht wenige Engerwitzdorfer und Alberndorfer zumindest hin und wieder das Gallneukirchner Freibad oder etwa die Haibacher und Ottenschlager das Freibad in Reichenau.
"Voraussichtlich die letzte Saison" startete heuer im sanierungsbedürftigen Freibad Vorderweißenbach, sagt der Amtsleiter Thomas Dollhäubl. Dann sperrt es für immer zu. Das Freibad wurde 1968 errichtet und 1978 das letzte Mal saniert. Der Gemeinderat hat für diese Saison noch die Zustimmung gegeben. Dollhäubl: "Im Vorjahr hatten wir einen Besucherschnitt von 42 Leuten pro Öffnungstag." Das sei natürlich viel zu wenig.
Reichenau will verhandeln
Die Gemeinde Reichenau hat schon vor Jahren einen Antrag auf Sanierung des Freibads beim Land OÖ gestellt, wurde aber nie berücksichtigt. Es wäre dringend sanierungsbedürftig. Zudem hadern die Reichenauer mit der Verwaltungskooperation mit Haibach und Ottenschlag. "Den Problembrocken von 28.800 Euro für das Freibad im Vorjahr muss wieder Reichenau alleine tragen", kritisiert Bürgermeister Hermann Reingruber (ÖVP).
Wie es künftig bei der Anwendung des neuen Gemeindefinanzierungsmodells des Landes OÖ (wir berichteten) beim Freibad aussieht, könne noch nicht gesagt werden, sagt Vizebürgermeister Leopold Lengauer (ÖVP). "Zuerst müssen wir die Gemeindekooperation verhandeln", so Lengauer.
Problem Buffetpächter
Ein zusätzliches Problem ist, dass Pächter für die Badebuffets in ein paar Gemeinden immer schwerer zu finden sind. So zum Beispiel in Oberneukirchen: "Glücklicherweise hat sich Blerim Gashi bereit erklärt, die beiden Buffets in Oberneukirchen und Waxenberg zu pachten", ist Bürgermeister Josef Rathgeb (ÖVP) erleichtert. Der bisherige Pächter hatte gekündigt. Auch hier spielt das Wetter beziehungsweise die Zahl der Badegäste eine enorme Rolle.
Im Freibad Oberneukirchen war beispielsweise 2014 nur an 42 Tagen Badebetrieb mit 6.670 Badegästen. Ein Jahr später kamen an 59 Badetagen gar 18.780 Personen.
Finanzielle Situation der zehn Freibäder in Urfahr-Umgebung
2016: 30.326€ Minus, Eintritt: Erw. Tageskarte: 3,50€
2016: "nicht kostendeckend", Tageskarte: 4,10€, wird derzeit generalsaniert
2016: 39.243€ Minus, Tageskarte: 3,40€
Waxenberg:
"wesentlich höhere Ausgaben wie Einnahmen", Tageskarte: 4€
2016: 28.800€ Minus, Tageskarte: 3€, dringend sanierungsbedürftig
2016: 22.000€ Minus, Tageskarte: 3€
2016: 20.000€ Minus, Tageskarte: 3,50€
2016: keine Angaben, weil 2018 Schließung, sanierungsbedürftig
2016: 27.315€ Minus, Tageskarte: 2,80€
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