"Außergewöhnlich, aber nicht zu exzentrisch bewerben"
ENGERWITZDORF/LINZ (fog). "Die Motivation muss sofort ins Aug springen", sagt Christian Buchinger, der stellvertretende Personalchef der Firma E+E Elektronik in Engerwitzdorf zum Thema Bewerbungsschreiben. Es sollte, so Buchinger, auch ersichtlich sein, dass sich jemand mit der Firma, bei der er sich bewirbt, beschäftigt hat. "Der Serienbrief sollte darin nicht erkennbar sein." Aber: Zu spezifisch darf das Bewerbungsschreiben auch wieder nicht sein: "Heutzutage muss rüberkommen, dass man flexibel ist und auch andere Aufgaben übernehmen kann." Denn die Jobanforderungen würden sich schneller ändern als früher, sagt der Engerwitzdorfer Personalist, der am vergangenen Wochenende im Jobforum auf der GUUTE-Messe in Gallneukirchen vertreten war.
Schulnoten unwichtiger
In den Bereichen, die gleichzeitig Technik- und Managementfähigkeiten erfordern gibt es bei E+E wenige Bewerbungen. Da sei auch das Bewerbungsschreiben nicht so wichtig. Bei Jobausschreibungen, bei denen mehr als zehn oder gar hundert Bewerbungen eintreffen, müsse natürlich vorselektiert werden. Länger als eine Seite darf das Schreiben nicht sein. Und: "Außergewöhnlich, aber nicht zu exzentrisch", ist ein wichtiges Kriterium für den Mann von E+E Elektronik bei der Wahl der Kandidaten. Schulnoten würden zwar noch immer ein große Rolle spielen, aber werden immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Buchinger: "Die Personalisten entdecken schön langsam das Individuum."
Man sollte sich über die eigenen Fähigkeiten im Klaren sein, betont Birgit Gersthofer, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice (AMS): "Häufig wird gefragt, was man in das Unternehmen einbringen kann und warum man aus Sicht des Betriebs den Bewerber vorziehen würde."
Bewerbungsgespräch spielen
Birgit Gersthofer empfiehlt Ungeübten ein Bewerbungsgespräch als Training vor Publikum einmal durchzuspielen: "Ein Vorstellungsgespräch ist nichts anderes als Selbstmarketing." Zu guter Letzt sollte man sich, so die AMS-Geschäftsführerin, auch Gedanken zur Gehaltsvorstellung machen. Am besten man erkundigt sich über den branchenüblichen Verdienst, der als Verhandlungsbasis dienen kann.
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