Arbeit als Detektiv
Der laute Hahn und andere Fälle

Aus nachvollziehbaren Gründen möchte Thomas Feisthauer unerkannt bleiben. Seit 20 Jahren ist er als Privatdetektiv aktiv und hat in Annenheim seine Basis.  | Foto: Privat (2)
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  • Aus nachvollziehbaren Gründen möchte Thomas Feisthauer unerkannt bleiben. Seit 20 Jahren ist er als Privatdetektiv aktiv und hat in Annenheim seine Basis.
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Sherlock Holmes, Miss Marple oder Columbo – der Beruf des Detektivs hat medial einen großen Bekanntheitsgrad. Vom wahren Leben erzählt Thomas Feisthauer, Detektiv aus Annenheim.

TREFFEN. Naheliegend ist daher die erste Frage, welche Klischees aus Serien und Filmen stimmen? „Die spannend aufbereiteten Fälle bieten eine hohe Identifikationsmöglichkeit des Zuschauers mit den ermittelten Detektiven. Es gibt schon Parallelen, so ist der Detektiv zumeist ein Ex-Polizist, und das trifft auch auf mich zu.“ Eigentlich wollte er Berufsfotograf werden, kam dann aber zum Polizeidienst, den er 20 Jahre ausübte – unter anderem bei der „WEGA“. „Ich hatte dazu noch den damaligen Bundeskanzler Kreisky im Rahmen seines Personenschutzes mit den Kollegen der damaligen Staatspolizei zu überwachen. Ebenso die nicht ungefährliche Überwachung der OPEC-Erdölminister bei ihren Tagungen in Wien oder der Schutz beim ersten Papstbesuch von Paul VI in Österreich 1983.“ Als der Nationalrat eine neue Einsatzgruppe für die aufkeimende Suchtgiftkriminalität beschloss, wurde Feisthauer in diese aufgenommen: „Das war der Grundstock für meine kriminalistische und später erfolgte Tätigkeit als Detektiv. Mit langwierigen Observationen, die im Einzelfall sogar mehrere Monate betrugen konnte wir spektakuläre Erfolge erzielen. Dazu wurden wir auch in das Drogenmillieu eingeschleust.“

Jagd nach "Bösewichten"

Nach 20 Jahren reizte Feisthauer die Veränderung und er wechselte in die Privatwirtschaft. Ist man als Detektiv nun wirklich immer auf der Jagd nach „Bösewichten“? „Die Aufträge sind ganz unterschiedlich. Ich hatte schon einen Fall in dem es um Schutzgelderpressung ging. Im Normalfall sind es aber normale Mitmenschen die vor allem bei Nachbarschaftsstreiterein tätig werden. Ich hatte da einen Fall, wo sich ein angrenzender Nachbar über das laute Geschrei des Hahnes beschwerte der immer zwischen 4 und 5 zu hören war. Nach erfolgter Observation konnten wir feststellen, dass der vermeintliche Hahn aus dem bereitgestellten Lautsprecher und aufgenommener Audio-Konserve des anderen, listigen Nachbars kam um diesen mehrmals wöchentlich aus dem Schlaf zu wecken“, erzählt Feisthauer von einem kuriosen Fall.

Liegen im Regen 

Als Detektiv braucht man Geduld, die Observation ist großer Teil der Arbeit. Feisthauer: „Ich musste einmal einen Ehebrecher im ländlichen Gebiet überwachen. Er mietete sich eine einsame Hütte, eine Observation aus dem Auto war nicht möglich. Deshalb musste ich zwei Tage und Nächte eingewickelt in einer wasserdichten (es regnete zeitweise in Strömen) Regenpellarine verbringen. Auch eine lange Ringelnatter kroch an mir vorbei und hoffte auf einen Unterschlupf. Ruhe bewahren und Gelassenheit sind bei der Arbeit sicher eine gute Option.“

Technische Gadgets

Detektive müssen sich stets an rechtlichen Rahmenbedingungen halten. So sei eine Observation von anderen aus reiner Neugierde über sein Privatleben unzulässig. Nicht immer ist Feisthauer im „Außendienst“. Jeder Fall beginnt mit vielen Recherchen und Nachforschungen. Gibt es, wie bei James Bond, auch technische Hilfsmittel? „Ja, etwa Kugelschreiber die mitlauschen, filmen oder fotografieren können. Ebenso wie Baseballkappen, Brillen, Wasserflaschen, Aktenkoffer – es gibt nichts mehr wo nicht eine Kamera eingebaut werden kann. Ich bin jedoch noch am liebsten selbst vor Ort und setze technische Hilfsmittel nur als situationsbedingte Möglichkeit ein. Ich muss als Detektiv immer auch das ganze Geschehen bewerten. Wohin begibt sich die Person nach dem Treffen und wie verhält sie sich, ist sie aufgeregt, unsicher oder gelassen?“

Superhelden

Den einzelnen Superhelden als Detektiv gibt es jedoch nur im Film. „Auch Büroarbeiten sind da nie ein Thema und man sieht kaum Berufskollegen, die sich etwas am Tatort notieren. Die Dokumentation des Falles ist enorm wichtig, jeder Klient bekommt nach Abschluss einen Endbericht übermittelt.“ Die Auswertung oder das tagelange Warten auf eine Person sei für manche vielleicht langweilig. „Aber bei mir, und auch nach mehr als 40 Jahren, ist das Jagdfieber immer noch ungebrochen.“

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