Junge Landwirtin aus Wernberg im Interview
„Es braucht ständig neue Ideen“
Um am Puls der Zeit zu bleiben, absolvierten 33 bäuerliche Vermarkter kürzlich umfassende Fachausbildungen. Auch Landwirtin Martina Perwein aus Wernberg.
WERNBERG. Eine Hauptaufgabe der Kärntner Landwirtschaft ist es, hochwertige und sichere Lebensmittel zu produzieren und die Bevölkerung damit zu versorgen. Neben der fachlichen Kompetenz braucht es dafür ein umfangreiches Wissen im Bereich der Betriebswirtschaft und im Marketing. Dessen bewusst zeigten sich 33 bäuerliche Vermarkter und absolvierten in den letzten Monaten umfassende Fachausbildungen, um am Puls der Zeit zu bleiben und bestehen zu können.
Kloster-Landwirtschaft
Aus dem Bezirk Villach war Martina Perwein vom Kloster Wernberg mit dabei. „Wir haben die Landwirtschaft gepachtet und verkaufen unter anderem auch ab Hof, etwa wird die Milch direkt vor Ort zu Topfen oder Molke verarbeitet. Auch der Klosterladen wird von uns beliefert“, sagt Perwein. Als Direktvermarkter zählt man, wenn man direkt an Kunden liefert. „Die Herausforderung für unseren Betrieb ist, dass er so vielseitig ist – ein Bauernhof wie früher. Die Großen spezialisieren sich eher, auf Milchvieh, Gemüse oder reinen Ackerbau. Wir machen alles ein wenig und haben 1000 Legehennen, 35 Milchkühe mit Nachzucht, Schweine und Getreide. Die Vielfalt ist gleichzeitig aber auch das Schöne.“
Herz für Landwirtschaft
Die 30-Jährige betreibt den Hof gemeinsam mit ihrem Mann Sebastian. „Wir sind ein Team und auch unsere zwei kleinen Kinder sind immer bei uns. Ich habe mir gewünscht, dass meine Kinder mal so aufwachsen können. Berufliches und Privates zu trennen ist schwer, aber ich finde das nicht schlimm. Wir haben beide ein großes Herz für die Landwirtschaft.“ Um am Markt zu bestehen, muss man als bäuerlicher Direktvermarkter auch offen für Neuerungen sein und Ideen haben. „Ich bin gerade am Tüfteln, wie wir selbst Hafermilch herstellen können. Oder als vor Jahren der Klosterbäcker gekündigt hat, haben wir angefangen, selbst Brot zu backen. Es war am Anfang ein spannendes Projekt, aber mittlerweile klappt es ganz gut. Auch will ich handgemachte Schokocroissants machen, das gibt es noch nicht. Man braucht Nischenprodukte, man muss sich mit etwas absetzen, weil sonst kommt ja keiner in den Hofladen“, betont Perwein.
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