Arzt in Fürnitz: "Nach fast 30 Jahren musste ich meine Hausapotheke schließen"

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FÜRNITZ (kofi). Auch wenn er es nicht zugeben will: Man merkt, dass Helmuth Tscherpel angebissen ist. Der 64-jährige Praktische Arzt in Fürnitz musst dieser Tage seine an die Ordination angeschlossene Hausapotheke schließen. "Nach fast 30 Jahren", knurrt Tscherpel. Der Grund? Ein Gesetz, das besagt: Apotheken haben einen Sechs-Kilometer-Monopol-Radius. Und seit knapp zwei Jahren gibt es in Fürnitz eine Apotheke, nun ist die Übergangsfrist ausgelaufen.

Alte Lösung besser

Tscherpel versteht den Sinn des Gesetzes nicht: "Es war für meine Patienten eine optimale Lösung: Die Medikamente, die ich ihnen verschrieben habe, konnte ich ihnen auch gleich geben – und erklären." Nun müssten die Patienten rund 1,5 Kilometer zur Apotheke fahren, die sich nicht in der Wohngegend, sondern an der Bundesstraße befinde. Vor allem für ältere Menschen sei dies nicht unproblematisch.

Umsatzverlust

Doch nicht nur die Patienten sieht Tscherpel schlechtergestellt. Auch für ihn bedeute das Ende seiner Apotheke einen Umsatzverlust von rund 30 Prozent. "In meinem Alter ist mir das relativ egal. Ich bleibe Arzt, solange es mir Freude macht", sagt Tscherpel, der auch als Teamarzt des VSV fungiert. Was aber, fragt der Mediziner, soll einen jungen Arzt noch motivieren, seine Ordination zu übernehmen? "Wenn dir ein Drittel des Umsatzes weggenommen wird, ist das natürlich keine zusätzliche Motivation, als Landarzt zu arbeiten."

Nachfolge-Problem

Es sei ohnehin schon schwer genug, Nachfolger für pensionierte Ärzte zu finden. Das Durchschnittsalter der Praktiker liegt im Raum Villach derzeit bei rund 57 Jahren, die WOCHE berichtete. "Ich sage Ihnen, was passieren wird", sagt Tscherpel: "In gewissen Teil des Landes wird es ganz einfach keine Ärzte mehr geben. Das kann doch niemand wollen?"

"Optimale Versorgung wurde verhindert." Aushang in Helmuth Tscherpels Ordination
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